Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Die Welt ist zu laut




[KI generiert / Text © Anne Seltmann]






die welt hat zu viele stimmen

zu viele finger, die rufen

zu viele rufe, die nichts mehr

bedeuten – außer: ich.

ich.

ich.

 

zwischen zwei pushnachrichten

verliert sich ein vogelruf

im betonhimmel.

jemand tippt

jemand hupt

jemand schreit

jemand meint es gut.

 

ich höre

nichts.

 

ich höre

alles auf einmal.

 

in meinem kopf

scrollen gedanken

über bilder,

die ich nie berührt habe.

alles will gehört werden

und ich –

will nur einmal

nicht antworten.

 

stille ist

kein zustand

sondern widerstand.

 

sie wächst

hinterm lärm,

leise wie moos,

sanft wie schatten

auf einer handfläche

die nichts hält

außer atmung.

 

ich wünsche mir

eine stille

die nicht erklärt

eine pause

ohne versprechen

ein wort

das bleibt

ohne zu schreien.

 

 ~*~

© Anne Seltmann





 




Anne Seltmann 03.05.2025, 08.38 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 57



N° 57






Anne Seltmann 03.05.2025, 07.25 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Samstag ist Badetag N° 03



[KI & Photoshop generiert / Text Anne Seltmann]




Badetag mit Aussicht


Im Badezimmer war es still.
Nur zwei  Füße ragten über den Wannenrand hinaus, als hätten sie den Aufstieg gewagt –
aber der Rest der Expedition sei in warmem Wasser verschollen.

"Sie lebt noch", murmelte der Ehemann, als er vorsichtig anklopfte und eines der Füße mit dem Finger anstupste.
Es zuckte.
Ein gutes Zeichen.

"Ich denke nach", rief eine Stimme aus dem Schaum.
"Über das Leben. Und ob ich heute überhaupt noch aufstehen soll."

Der linke Fuß wackelte philosophisch.
Der rechte schwieg.

Neben der Wanne lag ein feuchtes Buch,
auf dem Badewannenrand eine Teetasse,
und auf dem Radio spielte Chopin, als ob das hier ein Abschied wäre –
nicht vom Leben, sondern vom Müssen.

Sie warf kurz einen Blick aus dem Schaum:
"Wenn mich jemand sucht – ich bin auf Tauchstation. Mit Verstand und Waschgel."

Und wieder verschwanden die Füße ein Stück tiefer.
Und während sie sanken, winkten sie noch.
Ganz kurz.
Dann war wieder Ruhe.


~*~

 © Anne Seltmann




03.05.2025, 00.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ein Maikäfer auf Abwegen




Eigentlich wollte Herr Maikäfer bestimmt nur ein bisschen durch den lauen Abend brummen – 

vielleicht ein paar Blumen anfliegen, ein Blatt anknabbern, ein bisschen Käferkram eben. Das war's wohl mit der Navigation!

Er landete gestern in meiner Stube.



Zuerst dachte ich, der kleine Kerl hats nicht geschafft, doch dann merkte ich zaghafte Bewegungen.

Hey, kleiner Kerl, nicht aufgeben! 


Ich habe ihn dann vorsichtig an die frische Luft gebracht.


Viel Glück und das nächste Mal schaltest du das Navi ein!  





Anne Seltmann 02.05.2025, 08.21 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 06





[KI generiertes Bild / Text Recherche]



Die Entdeckung, dass man Fisch essen kann, liegt weit in der Frühgeschichte der Menschheit – vermutlich schon vor mehr als 1,5 Millionen Jahren. Frühmenschen wie der Homo erectus lebten nicht nur vom Jagen und Sammeln an Land, sondern begannen auch, Gewässer zu nutzen.

 

Belege:

    Archäologische Funde zeigen, dass bereits in der Altsteinzeit (Paläolithikum) Fischgräten in Siedlungen vorhanden waren, z.B. in Afrika oder Südostasien.

    In Israel fand man Spuren von Fischkonsum in einer Höhle namens Gesher Benot Ya'aqov, die auf etwa 780.000 Jahre datiert wird.

    In Japan gibt es Hinweise auf Fischfang und -verzehr durch die Jōmon-Kultur vor über 10.000 Jahren.

Anfangs fingen Menschen Fische vermutlich mit bloßen Händen, Speeren oder Reusen aus natürlichen Materialien. Erst viel später entwickelten sich gezielte Fangmethoden wie Angeln oder Netze.


Die bewusste Zubereitung von Fisch – durch Kochen, Braten, Räuchern oder Trocknen – entwickelte sich mit dem Gebrauch des Feuers, also vor etwa 400.000 bis 1 Million Jahren, je nach Region und Kultur.


02.05.2025, 07.40 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Black an White Mai 2025








eigenleben

der spiegel
steht seit jahren da
doch heute
zittert seine fläche

als hätte der raum sich verändert
oder du

manchmal
kriechen kleine falten aus ihm
legen sich auf dein gesicht
und verschwinden
wenn du dich abwendest

er hat sich gewöhnt
an dein kommen,
dein zögern,
dein prüfendes lächeln
das du nie vollendest

er sehnt sich nicht
doch er erinnert

manchmal
wirft er ein bild zurück,
das du nicht erwartest

und du
bleibst stehen
als hättest du
jemanden getroffen



~*~

© Anne Seltmann








Anne Seltmann 01.05.2025, 05.25 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 15/2025



N° 15/2025 



Einen fröhlichen 1. Mai!


Möge der Frühling euch Sonne ins Herz wehen,
blühende Gedanken schenken
und eure Schritte leicht machen –
wie ein Tanz durch den Tag.

Genießt den Mai –
mit all seinen Düften, Farben und kleinen Wundern!








Anne Seltmann 01.05.2025, 04.49 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die kleine Hexe Trudelwipp




[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]




Trudelwipp war die kleinste Hexe im ganzen Finsterwald – und wahrscheinlich auch die einzige, die ihren Besen falsch herum ritt.

„Der Stil gehört nach vorne!", riefen die älteren Hexen.
"Aber dann seh ich doch nicht, wo ich gewesen bin!", antwortete Trudelwipp trotzig und flog mit der Bürste voran.

Bei jeder Probe für die Walpurgisnacht landete sie verkehrt im Baum, flog rückwärts in einen Schwarm Glühwürmchen oder verhedderte sich in den eigenen Zaubersprüchen.
Aber aufgeben? Kam nicht infrage.

In der großen Nacht schließlich drehte der Wind. Die Hexen wirbelten durcheinander – nur Trudelwipp, mit ihrer Rückwärtsflugtechnik, steuerte lässig durch die Böen und landete punktgenau im Kesselkreis.

"Na, wer fliegt jetzt falsch?", kicherte sie – und bekam den lautesten Applaus des Abends.








"

Anne Seltmann 30.04.2025, 18.14 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drabble 2025 N° 15




[Bild KI generiert / Text ©  Anne Seltmann]



Das Drabble:

Ein Drabble ist eine kurze Geschichte, die genau 100 Wörter umfasst. Sie ist in der Regel prägnant und auf das Wesentliche konzentriert, ohne unnötige Details. Das Ziel ist, in dieser knappen Wortzahl eine vollständige und oft überraschende Handlung oder Idee zu vermitteln. 



Wortvorgaben: Dose + nehmen + rosig


Ich sitze bei der Kosmetikerin, eingehüllt in warme Tücher, der Duft von Lavendel und Rosen liegt in der Luft. Ihre Finger sind geübt, streichen sanft über meine Haut. "Heute gibt es etwas Besonderes", sagt sie leise und greift nach einer kleinen, messingfarbenen Dose.

"Diese Maske ist selten. Nur, wenn die Haut bereit ist."

Ich nicke, halb neugierig, halb schläfrig.

Sie öffnet die Dose und ein rosiger Dampf entweicht, süßlich, vertraut und doch unerklärlich fremd.

"Jetzt nehmen Sie einen tiefen Atemzug."

Ich gehorche.

Für einen Moment verschwimmt alles.

Als ich die Augen öffne, sieht die Welt… anders aus. Weicher. Entrückt. Rosig. 










Anne Seltmann 30.04.2025, 07.05 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 226





Wer erfand die Miniaturen?

Miniaturfiguren wurden nicht von einer einzigen Person erfunden, sondern entwickelten sich über Jahrhunderte:

– In der Antike als Grabbeigaben oder Spielzeug
– Im 18./19. Jh. als Puppenstubenfiguren und Zinnsoldaten
– Ab dem 20. Jh. für den Modellbau, besonders Eisenbahnen (z.B. Firma Preiser)
– Das * Miniatur Wunderland in Hamburg (seit 2000, Brüder Braun) machte sie weltweit bekannt

Sie sind das Ergebnis von Kunsthandwerk, Spielkultur und technischer Präzision.


[* Namensnennung...unbeauftragt und unbezahlt!]



Anne Seltmann 30.04.2025, 05.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

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