Tag:
Als ich noch ein Seepferdchen war,
im vorigen Leben.
Wie war das wonnig, wunderbar
unter Wasser zu schweben.
In den träumenden Fluten
wogte, wie Güte, das Haar.
Der zierlichsten aller Seestuten,
die meine Geliebte war.
Wir senkten uns still oder stiegen,
tanzten harmonisch um einand,
Ohne Arm, ohne Bein, ohne Hand,
wie Wolken sich in Wolken wiegen.
Sie spielte manchmal graziöses Entfliehen,
auf daß ich ihr folge, sie hasche,
und legte mir einmal im Ansichziehn
Eierchen in die Tasche.
Sie blickte traurig und stellte sich froh,
Schnappte nach einem Wasserfloh
und ringelte sich
an einem Stengelchen fest und sprach so:
Ich Hebe dich!
Du wieherst nicht, du äpfelst nicht,
Du trägst ein farbloses Panzerkleid
und hast ein bekümmertes altes Gesicht,
als wüsstest du um kommendes Leid.
Seestütchen! Schnörkelchen! Ringelnaß!
Wann war wohl das?
Und wer bedauert wohl später meine restlichen Knochen?
Es ist beinahe so, dass ich weine –
Lollo hat das vertrocknete, kleine
schmerzverkrümmte Seepferd zerbrochen.
~*~
Joachim Ringelnatz
Anne Seltmann 06.03.2021, 15.15 | (0/0) Kommentare | TB | PL
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Das Pferd ist Dein Tänzer,
ein Tänzer in die Unendlichkeit!
Aus dem Schwung den Du ihm mitteilst,
erfolgt die Leichtigkeit, erfolgt das Schweben!
Alle Kraft fühlst Du sich unter Deinem Sattel vereinigen,
die Welt fließt an Dir vorüber,
dein Tänzer trägt Dich davon!
~*~
König Ludwig
König von Bayern
(18. Jhdt.)
Anne Seltmann 01.03.2021, 06.00 | (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
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Anne Seltmann 28.02.2021, 08.36 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL