Tag: 100 Wörter
Filzpantoffel + erwidern + nachdenklich
Regeln: 100 Wörter!Ein kalter Windhauch schien durch den Raum zu ziehen, obwohl alle Fenster geschlossen waren. Holmgren sah Eriksson an, sein Blick war starr. "Da stimmt was nicht…", flüsterte er.
Eriksson ließ den Filzpantoffel vorsichtig sinken und trat leise zur Tür. "Wer auch immer das ist", murmelte er, "der war hier die ganze Zeit."
Das Licht flackerte erneut, und diesmal fiel es für einen Moment komplett aus. Dunkelheit. Ein dumpfer Aufschlag. Als das Licht zurückkehrte, lag Holmgren auf dem Boden – bewusstlos.
Eriksson erstarrte. Da, mitten im Wohnzimmer, standen die Filzpantoffeln nicht mehr ordentlich nebeneinander. Sie zeigten jetzt direkt auf ihn. Ein Schauer kroch ihm über den Rücken. "Wer... oder was bist du?"Seine Stimme bebte.
Der Staub unter den Pantoffeln kräuselte sich leicht, als wäre er lebendig.
Plötzlich hörte er eine tiefe, hallende Stimme – leise, aber unüberhörbar: "Du hast mich gefunden."
Das Wohnzimmer war unberührt. Aber Eriksson wusste: Etwas war nie gegangen.
Das Motiv lag verborgen in der Vergangenheit des Hauses. Vor Jahrzehnten hatte hier ein Uhrmacher gelebt, ein stiller Mann, der kaum jemanden an sich heranließ. Er liebte nur seine Arbeit – und seine Pantoffeln. Niemand ahnte, dass er sein Lebenswerk, eine meisterhafte Uhr, im Boden unter dem Wohnzimmer versteckt hatte, bewacht von einer List: einem Fluch, der den Raum gegen Fremde verteidigte.
Der schwarze Staub war der Schlüssel. Eriksson begriff: Der Täter war nicht menschlich. Irgendein Eindringling hatte den Bann gebrochen – und den Zorn des Uhrmachers geweckt.
Die Pantoffeln, scheinbar harmlos, waren die letzte Warnung. "Das Motiv? Schutz", flüsterte Eriksson."Ein toter Uhrmacher und seine stille Rache."
Anne Seltmann 17.12.2024, 05.55 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 10.12.2024, 00.00 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Hosenbein + sprechen + raffiniert
Wenn Hänsel und Gretel in unserer heutigen Zeit leben würden, dann würden sie ein modernes Leben führen, in dem sie auch immer noch zusammenhalten. Sie würden zusammen-wohnen. Hänsels einziger Zeitvertreib ist es, gerne täglich in einem Café mit Laptop an seinem *technologischen Hosenbein zu sitzen. Er spricht mit einer Raffinesse, die ihn als brillianter Influencer auszeichnet, während Gretel kreative Rezepte auf allen sozialen Medien teilt, die die Welt ins Staunen versetzt. Ihre Abenteuer haben sich von einem Märchenwald zu einem digitalen Dschungel verändert, aber sie gehen raffiniert mit den Herausforderungen um – immer mit einem Sinn für Humor und gegenseitiger Unterstützung.
* Der Ausdruck "technologisches Hosenbein" soll eine metaphorische Erweiterung sein, um eine humorvolle, moderne Vorstellung von Hänsel darzustellen, der durch technologische Geräte wie Smartphones oder Laptops seine Zeit verbringt.
Anne Seltmann 30.11.2024, 09.41 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Vermögen + übernehmen + alt
Ich habe mich diesmal für ein Gedicht entschieden
Ein altes Vermögen ruht still,
tief zwischen den Zeilen vergessener und verstaubter Bücher,
in den Narben der Steine,
übernommen von der Zeit, die es bewahrt.
Es ist nicht zu fassen, nicht zu messen,
nur zu spüren, wenn die Welt innehält.
Die alten Wege, die wir gehen werden,
tragen Spuren derer, die vor uns da waren,
mit ihren Lasten, ihren Träumen.
Wir übernehmen nicht nur,
wir formen, verändern, vergessen.
Und doch bleibt etwas,
eine leise Erinnerung,
die uns still mahnt,
das Vermögen der Vergangenheit
nicht achtlos zu zerstreuen.
Denn alt ist nicht das Ende,
sondern ein Anfang,
der auf uns wartet.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 26.11.2024, 05.41 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wunschvorstellung + verschwinden + winzig
Marthje saß am Fenster, den Blick auf die Sterne gerichtet. In ihrer Wunschvorstellung gab es nur das eine "Wäre das Leben doch so leicht wie ein Wunsch".
Plötzlich funkelte einer der Sterne heller. Ein winziges Licht huschte durch die Nacht und landete auf ihrer Hand – ein kleiner, goldener Funken.
"Dein Wunsch?", fragte das Licht, seine Stimme wie ein Wispern. Überrascht flüsterte Marthja: "Ich will verschwinden, frei sein und schwerelos."
Das Licht begann zu pulsieren. Marthje fühlte sich leichter, wie eine Feder. Ihr Zimmer schrumpfte, die Welt wurde winzig, während sie selbst zum Licht wurde.
Der Wind trug sie fort.
Anne Seltmann 19.11.2024, 06.31 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 12.11.2024, 04.52 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Heute habe ich bei Juzicka eine Mitmachaktion gefunden, die sich Drabble nennt! Ein Drabble ist ein Text aus exakt 100 Worten. Nicht mehr, nicht weniger. Ich stelle mich gerne dieser Herausforderung, die jeden Dienstag von Puzzleblume gestellt wird.
Im Text werden drei vorgegebene Worte eingebaut.
Die 3 Wörter für den Drabble-Dienstag am 5. November 2024 lauten diesmal:
Mittelalter + vorkommen + verschieden
Ich reiche nach:
In einem abgelegenen Tal des Mittelalters existierte eine kleine Gemeinschaft, die ganz verschieden von anderen Dörfern war. Hier lebten Menschen mit seltenen Fähigkeiten, die in der gewöhnlichen Welt nicht vorkommen: einige konnten Wunden heilen, andere Pflanzen zum Blühen bringen, und manche sahen sogar in die Zukunft. Eines Tages erschien ein Bote, der von einem König gesandt wurde. Er verlangte, dass das Dorf ihm seine stärkste Gabe übergeben solle, einen Kristall, der uraltes Wissen enthielt. Doch die Dorfbewohner rückten ihn nicht heraus.
Mit einem Trick gelang es ihnen, den Boten zu überlisten, und die Geheimnisse des Kristalls blieben im Tal verborgen.
Anne Seltmann 05.11.2024, 22.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ballett
Ausgerechnet jetzt fingen die Stellen wieder zu bluten an. Ihr schoss durch den Kopf, dass sie niemals offene Schuhe tragen werden kann, so hässlich waren die Stellen an den Füßen. Ava verdrängte ganz schnell diesen Gedanken, denn ihr eigentliches Ziel war in den berühmtesten und größten Opernhäusern zu tanzen.
Sie
schnürte ihre Ballettschuhe. Egal, sie würde es heute durchstehen, trotz der unsäglichen Schmerzen in den
Zehen. Prüfungsangst kam auch noch
hinzu. Heute musste es klappen! Ava schielte zu ihrer Lehrerin hinüber und fing einen ermutigenden Blick auf. Sie stellte sich
in die Mitte des Ballettsaales. Endlich setzte die Musik ein...
Hier sind genau 100 Worte fertig!
Anne Seltmann 02.02.2014, 16.41 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL