Tag: Erinnerung
Viele meiner langjährigen Leser*innen erinnern sich bestimmt, dass ich ein Heimkind war. Und da fängt meine Dankbarkeit schon an!
Denn ich hatte das Glück, dass mich Pflegeeltern zu sich nahmen und mir eine schöne Kindheit schenkten.
Diese Kindheitserinnerung schmeckt nach Rotkohl und Schokopudding (den gab es im Heim nicht und ich liebe beides noch wie wahnsinnig), die Kindheit fühlte sich warm und umsorgt an, ich habe vieles erleben dürfen, welche ich als damaliges Heimkind so nie erlebt hätte.
Für alle Erfahrungen, die ich ab da machen konnte, bin ich meinen (Pflege-) Eltern schlichtweg dankbar!
Allerdings gibt es auch immer wieder einen kleinen bitteren Nachgeschmack, wenn ich das Wort Dankbarkeit höre oder lese, weil meine Pflegemutter aber auch immer Dankbarkeit einforderte "Wehe ihr seid später mal nicht dankbar" höre ich sie da sagen. (Ich hatte noch drei Pflegegeschwister dazu) Leider lebt sie nicht mehr und ich habe nie gefragt, was sie sich denn darunter vorgestellt hat. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie es ständig hören wollte, wie toll es doch ist, dass SIE uns alle aus dem Heim geholt hat. (Sie hat es auch jedem ungefragt erzählt, wenn wir unterwegs waren.)
Hätte ich immerzu danke sagen sollen? Das tat ich eh bei allem, immerhin hat sie uns so erzogen, dass man stets freundlich zu anderen Menschen ist und man sich für dieses oder jenes bedankt. Dankbarkeit kann man auch zeigen, indem man sich kümmert, aufmerksam seinem Gegenüber ist und ich wäre die Letzte gewesen, die sich später im Alter nicht um ihre Eltern gekümmert hätte. Ich hätte auch die fast 500 Km in Kauf dafür genommen!
Leider waren die Jahre mit meiner Mutter, als ich eine erwachsene Frau wurde, sehr sehr unschön. Sie war ständig im Klinsch mit mir und meinen Geschwistern. Darüber habe ich auch einmal einen Brief an sie verfasst, den man >> hier << nachlesen kann.
Ich habe ihr allerdings längst verziehen und schaue nur noch dankbar auf alles zurück. Und während ich das tue schmeckt es wieder nach Rotkohl und Schokoladenpudding.
Anne Seltmann 06.02.2024, 17.47 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 26.03.2022, 07.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Bei meinem Aufenthalt auf dem Ponyhof-Sye entdeckt.
Für Unwissende hier zur Erklärung:
Das Feriendorf liegt nicht weit von Kiel, im Herzen der Probstei in Prasdorf. Er ist seit zwei Generationen im Familienbesitz und wird von den Brüdern Hartmut und Klaus Peter Sye gemeinsam mit den Frauen Karen und Annekatrin bewirtschaftet.
Neben der Ferienhaus-Vermietung und den Reiterferien auf dem Ponyhof wird Ackerbau, Sauenhaltung und Schweinemast betrieben.
Beide Frauen sind natürlich im Land-Frauen-Verein Probsteierhagen, welches ein Forum mit 210 Mitgliedern für alle kreativen und selbstbewussten Frauen auf dem Lande ist.
Der Verein ist einer von 180 Ortsvereinen in Schleswig-Holstein, zusammen gefasst in 12 Kreisverbänden des Landes mit insgesamt rund 36.000 Mitgliedern zum Land-Frauen-Verband Schleswig-Holstein e.V. Bundesweit sind über 500.000 Frauen im Deutschen Land-Frauen-Verband e.V., organisiert
Am 25. Juli 2015 finden wieder die Probsteier Korn-Tage satt. Das ist gleichzeitig Auftakt für die vierwöchige ländliche Veranstaltungsreihe und den beliebten Strohfigurenwettbewerb. Zu diesem Wettbewerb beteiligen sich an in diesem Jahr 19 Gemeinden aus der Probstei mit genialen Einfällen. Kunstvoll aus Stroh Geformtes, ist jedes Jahr ein toller Anziehungspunkt für Einheimische und Urlauber. Am Ende der Korn-Tage steht die Preisverleihung des beliebten Strohfigurenwettbewerbs an und krönt die Gewinnergemeinde für dieses Jahr.
Ich durfte einen Blick auf die noch unfertigen Modelle für den Strohfigurenwettbewerb nehmen. Da entstehen wahre Kunstwerke...
...wie hier aus den Jahren zuvor in den anderen Ortschaften.
Anne Seltmann 23.06.2015, 07.42 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 02.06.2015, 06.26 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Durch Kerstin (Terragina) bin ich auf die Aktion Erinnerungsquerilla gekommen.
Aber auch im FLOW - Magazin habe ich es gelesen, als darüber berichtet wurde.
Es handelt sich hierbei um ein Kunstprojekt anderer Art. Auf alle Fälle hat es einen künstlerischen Anspruch
und ich finde diese Idee einfach toll,
so dass ich mir auch gleich Post-its mit diversen Sprüchen bestellt habe.
Was genau aber dahinter steckt erklärt sich HIER von selbst.
Anne Seltmann 14.04.2015, 14.46 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
bezeichnet, vereinfacht ausgedrückt, den Umgang des Einzelnen und der Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte.
So erinnern wir uns an die Geschwister Scholl und Christoph Probst, die heute vor 72 Jahren ermordet wurden.
Sie gründeten die „Weiße Rose“, eine christlich motivierte Widerstandsgruppe in München während der Zeit des Nationalsozialismus. Im Juni 1942 wurde die Gruppe gegründet und bestand bis zum Februar 1943. Die Mitglieder der Weißen Rose verfassten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter, in denen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen wurde.
"Es lebe die Freiheit!" - Die letzten Worte Hans Scholls unmittelbar vor seiner Hinrichtung am 22. Februar 1943 auf dem Schafott
Die weiße Rose hinterlässt einen wichtigen Präzedenzfall in der Geschichte!
Anne Seltmann 22.02.2015, 10.42 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Anne Seltmann 15.03.2007, 09.04 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich war Meisterköchin
meines eigenen Leids...
Ich häutete mich,
fügte mir noch mehr Schmerzen zu
Nun ist meine Haut nachgewachsen,
anders zwar, etwas narbiger,
aber dafür auch widerstandsfähiger,
hoffentlich...
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 15.10.2006, 17.49 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL