Tag: Ich seh rot 2020
Eigentlich wollte ich nur schnell ein paar Dinge im Supermarkt besorgen. Doch dann sah mein fünfjähriger Sohn Tim die Kindereinkaufswagen – diese kleinen, bunten, harmlos wirkenden Dinger auf Rädern. Harmlos? Pustekuchen.
"Mama, ich will schieben!", rief er begeistert. Ich hätte gewarnt sein müssen. Aber gut, wie schlimm konnte es schon werden? Ich ließ ihn gewähren. Ein fataler Fehler.
Kaum hatten wir die Obstabteilung erreicht, legte Tim los, als wäre er auf einem Formel-1-Kurs. Der Einkaufswagen – kaum schwerer als eine Feder – flog über den Fliesenboden wie ein unkontrollierter Satellit. Ein Berg Äpfel rollte in alle Richtungen, und eine Dame mit einem perfekt gestapelten Obsttürmchen in ihrem Arm blickte uns entsetzt an. "Hoppla!", sagte Tim fröhlich und schob unbeirrt weiter.
In der Süßwarenabteilung musste ich aufpassen. Mit entschlossenem Blick fuhr Tim **zielgerichtet auf die Schokoladenregale zu**. Ich hechtete hinterher, packte den Wagen und lenkte ihn scharf nach rechts – direkt in eine Pyramide aus Keksdosen. Metall klapperte, ein kleines Erdbeben aus Karamellkeksen prasselte auf den Boden.
Tim klatschte begeistert in die Hände. "Cool! Noch mal!"– ""Definitiv nein.""
Nachdem ich mit hochrotem Kopf geholfen hatte, die Keksapokalypse zu beseitigen, wollten wir zur Kasse. Doch Tim hatte andere Pläne. Er bog scharf ab in die Tiefkühlabteilung. Der Kindereinkaufswagen driftete, schlitterte und prallte gegen eine Glasvitrine. Zum Glück hielt das Sicherheitsglas.
"Mama, wir brauchen noch Eis!" – "Nein, wir brauchen gar nichts mehr, außer einen Notausgang."
Ich steuerte tapfer Richtung Kasse. Doch Tim war schneller. Mit voller Geschwindigkeit raste er auf einen Turm mit Joghurtbechern zu.Ich sah es in Zeitlupe: Eine wilde Lenkbewegung, ein zu spätes Bremsmanöver, und der ganze Turm geriet ins Wanken. Ein einzelner Erdbeerjoghurt fiel direkt in meine Handtasche.
"Das war Absicht", murmelte ich.
Die Kassiererin musterte mich mit geübtem Mitleid. "Hatten Sie eine schöne Shoppingtour?" Ich zahlte schweigend, während Tim unschuldig grinste.
Draußen vor dem Supermarkt stellte er den Wagen ab, streckte die Arme in die Luft und rief: "Das war das BESTE Einkaufen aller Zeiten!"
Ich schwor mir, das nächste Mal ohne Kindereinkaufswagen zu kommen. Oder besser: Gar nicht.
Diese Geschichte ist frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit realen Personen, Orten oder Ereignissen sind rein
zufällig und nicht beabsichtigt. Kein Einkaufswagen, kein Joghurtbecher
und keine Tomate wurden dauerhaft
beschädigt. Könnte aber so einmal passiert sein!
Danke fürs Lesen!
Anne Seltmann 18.02.2025, 05.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Gegen den Sturm,
der tobt und brüllt,
stehst du,
unerschütterlich,
kein Schritt zurück,
kein Zögern.
Die Winde peitschen,
die Wellen schlagen,
doch du,
bleibst standhaft,
unbeirrt.
Dein Weg führt weiter,
durch Regen und Donner,
durch Chaos und Dunkelheit,
unbeugsam.
Gegen den Sturm,
bist du allein,
doch deine Entschlossenheit
trägt dich.
Bis die Wolken weichen,
und der Himmel,
sich klar und ruhig,
wieder zeigt.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 21.01.2025, 05.49 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ich habe noch einen Koffer in Paris,
eine Erinnerung, die nie verblasst,
eine Geschichte, die in den Straßen ruht,
zwischen alten Fassaden und neuen Träumen.
Dort, wo die Vergangenheit flüstert,
wo jeder Schritt Geschichten erzählt,
bleibt ein Teil von mir zurück,
verankert in den Ecken der Stadt.
Ein Koffer voller Momente,
die Zeit eingefangen in leisen Atemzügen,
die Eile des Alltags verlangsamt,
um Raum für Sehnsucht zu schaffen.
Paris, ein Puzzle aus Lichtern und Schatten,
ein Ort, der stets ruft,
der Heimat und Fernweh vereint,
wo mein Herz immer einen Platz hat.
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 14.01.2025, 05.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Marionetten faszinieren mich immer wieder, deshalb besuch ich oft Marionettenausstellungen. Ich selbst habe z.B. Urmel aus dem Eis (ca. 40 cm groß) als Marionette.
Marionetten sind bewegliche Figuren, die mithilfe von Fäden oder Drähten von einer Person (Marionettenspieler oder Puppenspieler) gesteuert werden. Sie gehören zu den ältesten Formen des Puppenspiels und haben eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht.
Marionetten finden ihren Ursprung in der Antike, wo sie in religiösen Zeremonien und Theateraufführungen verwendet wurden. Im Mittelalter wurden sie häufig in Kirchen verwendet, um biblische Geschichten darzustellen.
In der Renaissance und im Barock entwickelten sich Marionetten zu einer eigenständigen Kunstform, besonders in Italien und Frankreich. Sie wurden in höfischen Theatern aufgeführt und erreichten ein hohes Maß an technischer Perfektion.
Marionetten sind nicht nur ein Mittel zur Unterhaltung, sondern auch ein Ausdrucksmittel in Theater und Kunst. Sie können komplexe Emotionen und Geschichten darstellen, oft auf eine symbolische oder abstrakte Weise.
Marionetten werden oft als Metaphern für Kontrolle und Manipulation verwendet. In der Literatur und Philosophie symbolisieren sie oft den Einfluss äußerer Kräfte auf das Individuum oder die Frage nach freiem Willen.
Theater und Film: Heutzutage finden Marionetten ihren Platz in modernen Theaterinszenierungen, Filmen und TV-Produktionen. Berühmte Beispiele sind die Puppenspiele von Jim Henson (z.B. "Die Muppets") oder das österreichische Marionettentheater "Salzburger Marionettentheater".
Kulturelles Erbe: In vielen Kulturen sind Marionettentheater ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes. Besonders in Ländern wie Indien, Japan (Bunraku) oder Tschechien haben Marionetten eine lange Tradition.
Fazit
Marionetten sind mehr als nur Spielzeuge; sie sind künstlerische Werkzeuge, die Geschichten zum Leben erwecken und tiefere Botschaften vermitteln können. Sie faszinieren durch die Verbindung von Handwerkskunst, Theater und Symbolik und bleiben eine beliebte und respektierte Form des Puppenspiels in der Welt der darstellenden Künste.
07.01.2025, 06.11 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
221/2024
Die Farbe Rot ist eine der kraftvollsten und faszinierendsten Farben überhaupt. Sie zieht Aufmerksamkeit auf sich, weckt Emotionen und hat in verschiedenen Kulturen und Kontexten eine Vielzahl von Bedeutungen.
Rot ist eine Farbe der Leidenschaft, Energie und Stärke. Sie regt an, weckt Aufmerksamkeit und kann sogar den Herzschlag und die Atmung beschleunigen. Sie steht für Wärme, Liebe und Vitalität, wird aber auch mit Aggression und Warnung assoziiert. Deshalb kann sie sowohl anziehend als auch herausfordernd wirken.
Rot ist nicht nur eine Farbe – sie ist eine Botschaft. Sie verkörpert Leben, Liebe, Energie, aber auch Gefahr und Stärke. Sie hat die Kraft, sowohl anziehend als auch abweisend zu wirken, und bleibt in jeder Hinsicht unübersehbar.
"Ich seh rot" war ein Projekt von Jutta, an dem ich mit viel Freude und Engagement teilgenommen habe. Es hatte eine ganz besondere Dynamik und bot die Möglichkeit, kreativ zu sein, sich auszutauschen und neue Perspektiven zu entdecken. Es war ein Ort, an dem Ideen und Menschen zusammenkamen, und genau das machte es so wertvoll.
Leider stellte Jutta das Projekt irgendwann ein, was ich sehr bedauere. Es hatte so viel Potenzial!
Ich hoffe sehr, dass "Ich seh rot" eines Tages wieder von ihr ins Leben gerufen wird.
Anne Seltmann 30.12.2024, 11.13 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Anne Seltmann 24.12.2024, 06.55 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
17.12.2024, 07.07 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die leere Schaukel
Wie ein Atemzug.
hört man leises Schwingen,
ein Bild der Stille,
vergessen im Takt der Zeit.
Anne Seltmann 10.12.2024, 05.45 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 03.12.2024, 05.14 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL