Tag: Sonntag
Anne Seltmann 23.11.2014, 18.09 | (0/0) Kommentare | TB | PL
„Tatsächlich wächst die Hagebutte nicht im Wald allein, sondern zumindest am Waldesrand, ‚am Rain‘, und ihre Früchte stehen zahlreich beisammen. Hoffmann weist dem Ratenden in der ersten Strophe einen falschen Weg, jedermann denkt zuerst an den Fliegenpilz. Erst wenn als weiteres Indiz der zweiten Strophe das ‚schwarze Käppelein‘ bekannt wird, ist klar, dass es sich um die Hagebutte handelt. Der Widerspruch zwischen beiden Strophen lässt darauf schließen, dass der Dichter inkompatible Vorlagen zu vereinigen suchte.“
Das Männlein dort auf einem Bein
Mit seinem roten Mäntelein
Und seinem schwarzen Käppelein
Kann nur die Hagebutte sein.
Anne Seltmann 26.10.2014, 16.42 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Anne Seltmann 03.08.2014, 17.09 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 27.07.2014, 17.25 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 20.07.2014, 19.46 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Blaue Hortensie
So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.
Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau;
Verwaschnes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragnes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.
Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.
~*~
Rainer Maria Rilke
Anne Seltmann 06.07.2014, 15.58 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Anne Seltmann 29.06.2014, 10.32 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL