Tag: Weihnachten
Früher war Weihnachten auf hoher See ein ganz besonderes Erlebnis, vor allem für Seeleute, die oft weit von ihren Familien entfernt waren. Die Tradition, Grüße aus Radiosendern zu empfangen, spielte dabei eine entscheidende Rolle, um den Matrosen und Kapitänen ein Stück Heimat in die Weite der Ozeane zu bringen.
In der Nachkriegszeit und besonders in den 1950er bis 1980er Jahren sendeten viele Radiosender Weihnachtsgrüße speziell für Seeleute. Familien konnten zuvor in den Radiostationen oder per Post ihre Botschaften einreichen, und die Sender spielten diese an Heiligabend oder an den Weihnachtstagen in speziellen Programmen ab.
Für die Seeleute war es oft der einzige Kontakt zu ihren Lieben während der Feiertage. Die Grüße reichten von "Frohe Weihnachten, Papa!" bis zu herzergreifenden Nachrichten von Ehefrauen oder Müttern, die ihre besten Wünsche und Liebe schickten.
Neben den Grußbotschaften wurden Weihnachtslieder gespielt, die für viele Matrosen eine vertraute Atmosphäre schufen, selbst wenn sie mitten im Indischen Ozean oder im Nordatlantik unterwegs waren.
Es war eine Zeit ohne Internet, E-Mails oder Videoanrufe – und gerade deshalb waren diese Radioprogramme so bedeutungsvoll. Sie gaben den Menschen das Gefühl, trotz aller Entfernung in Gedanken nah beieinander zu sein.
Und auch heute werden über Radiosendern Weihnachtsgrüße an Seeleute auf hoher See gesendet. Ein herausragendes Beispiel ist die Sendung * "Gruß an Bord" des Norddeutschen Rundfunks (NDR), die seit 1953 jährlich an Heiligabend ausgestrahlt wird.
In dieser traditionsreichen Sendung übermitteln Familien und Freunde weihnachtliche Grüße an ihre Liebsten, die während der Feiertage auf See sind. Die Botschaften werden in festlicher Atmosphäre aufgezeichnet und an Heiligabend ausgestrahlt, um den Seeleuten ein Stück Heimat und Verbundenheit zu vermitteln.
"Gruß an Bord" wird über verschiedene Frequenzen und Plattformen gesendet, einschließlich UKW, DAB+, Livestreams und eigens angemieteter Kurzwellen-Frequenzen, sodass Schiffe weltweit die Sendung empfangen können.
Diese Tradition zeigt, wie wichtig es ist, auch in Zeiten moderner Kommunikationstechnologien den persönlichen Kontakt und die emotionale Nähe zu pflegen, besonders für diejenigen, die während der Feiertage fernab ihrer Familien arbeiten.
Für einen tieferen Einblick in die Geschichte dieser Sendung kannst du dir dieses Video ansehen
Anne Seltmann 25.12.2024, 06.22 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 24.12.2024, 06.55 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
An alle, die sich mit ihren kreativen und liebevollen Beiträgen am Projekt "Montagsherz" beteiligt haben: Ein großes Dankeschön!
Eure Ideen, Bilder und Worte haben mich Woche für Woche inspiriert und bereichert.
Es ist unglaublich schön zu sehen, wie ein einfaches Herz so viele Verbindungen und Freude schaffen kann.
Ich freue mich, dass das Projekt im nächsten Jahr weitergeht und bin gespannt auf all die wunderbaren Herzensmomente, die noch folgen werden.
Gemeinsam machen wir die Welt ein Stück herzerwärmender – jeden 2. Montag aufs Neue.
Danke, dass ihr dabei seid!
Das nächste Montagsherz startet am 06.01.2025
Anne Seltmann 23.12.2024, 09.25 | (6/3) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 23.12.2024, 06.06 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wir warten aufs Christkind
Es war Heiligabend, und die kleine Tilda saß mit ihrer Familie im gemütlich geschmückten Wohnzimmer. Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen und Tannenzweigen lag in der Luft, und die Kerzen am Adventskranz warfen ein warmes Licht.
"Wie lange dauert es noch, bis das Christkind kommt?", fragte Tilda ungeduldig und zupfte an ihrem roten Kleid. Ihre Mutter lächelte und sagte: "Bald, mein Schatz. Aber das Christkind kommt nur, wenn wir ihm zeigen, wie geduldig wir sein können:"
Um die Zeit zu überbrücken, schlug Oma vor, Weihnachtslieder zu singen. Tilda holte ihr kleines Glöckchen, und die Familie stimmte "O Tannenbaum" an. Danach erzählte Opa eine Geschichte von seiner eigenen Kindheit, als er einmal das Christkind beinahe gesehen hatte – zumindest behauptete er das.
Als die Minuten verstrichen, wurde die Spannung immer größer. Tilda schaute immer wieder zum Fenster, um zu sehen, ob draußen etwas leuchtete. Doch alles war still, nur der Schnee glitzerte im Mondschein.
Dann erklang ein leises Klingeln. Tilda hielt den Atem an. "Das Christkind war da!", rief sie begeistert. Schnell eilten alle in die Stube, wo der Baum in voller Pracht leuchtete. Unter ihm lagen Geschenke, und die goldenen Kugeln schimmerten wie Sterne.
Tilda war überglücklich, doch sie wusste: Das Warten aufs Christkind war fast genauso schön wie der Moment, in dem es schließlich da war. Denn in dieser Zeit hatte sie mit ihrer Familie gelacht, gesungen und die Magie des Weihnachtsabends gespürt.
"Ich glaube, das Christkind hat uns zugeschaut, wie wir so schön zusammen waren", sagte sie leise, während sie ihre Mutter umarmte. Und alle nickten, denn sie wussten, dass Weihnachten genau darum ging.
Anmerkung:
Diese Geschichte hat sich tatsächlich so zugetragen und es handelt sich um meine eigene!
22.12.2024, 00.00 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Es war einmal ein alter Baum, der am Rand eines verschneiten Waldes stand. Seine Äste waren knorrig und schwer, und obwohl der Winter ihn entblößt hatte, hing an einem seiner Zweige etwas Besonderes: ein Mistelzweig.
Der Mistelzweig war klein, doch er trug stolz seine immergrünen Blätter und seine perlweißen Beeren, die in der Wintersonne schimmerten. Die Tiere des Waldes flüsterten, dass der Zweig magische Kräfte besäße – Kräfte, die Frieden und Liebe brachten.
Eines kalten Morgens entdeckte ein junges Mädchen den Zweig. Sie war allein und traurig, denn sie hatte einen Streit mit ihrer besten Freundin gehabt. Der Mistelzweig schien sie zu rufen, und als sie ihn berührte, spürte sie plötzlich Wärme in ihrem Herzen. Sie nahm den Zweig vorsichtig mit nach Hause und hängte ihn über ihre Tür.
Am Abend klopfte es an der Tür, und draußen stand ihre Freundin, zögernd, aber mit einem entschuldigenden Lächeln. Unter dem Mistelzweig fielen sich die beiden in die Arme, und der Streit war vergessen.
Von diesem Tag an galt der Mistelzweig nicht nur als Symbol der Liebe, sondern auch der Versöhnung. Und jedes Jahr, wenn die Winterzeit kam, schmückten die Menschen ihre Türen mit Mistelzweigen – in der Hoffnung, dass sie Frieden und Freude in ihre Häuser bringen würden.
Anne Seltmann 20.12.2024, 05.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Im tief verschneiten Wald lebte ein kleiner Fuchs mit seinem roten, flauschigen Fell. Es war Heiligabend, und der Mond warf sein silbernes Licht auf die glitzernden Schneeflocken. Doch der kleine Fuchs fühlte sich einsam. Während die Tiere des Waldes sich in ihren Höhlen und Nestern aufwärmten, tappte er allein durch die weiße Stille.
Plötzlich entdeckte er etwas Seltsames. Ein warmes, goldenes Licht schimmerte durch die Bäume. Neugierig folgte er den Lichtstrahlen und fand eine kleine Lichtung, wo ein prächtiger Tannenbaum stand. Er war geschmückt mit Zapfen, Beeren und glitzernden Eiskristallen, die das Licht einer Laterne reflektierten.
Daneben saßen die Waldbewohner: eine Eule, ein Reh und ein paar Mäuse. "Komm näher, kleiner Fuchs," sagte die Eule mit einem sanften Lächeln. "Wir feiern Weihnachten und haben auf dich gewartet."
Der kleine Fuchs spürte, wie sein Herz vor Freude hüpfte. Gemeinsam erzählten sie Geschichten, teilten Beeren und wärmten sich an der Laterne.
In dieser Nacht lernte der kleine Fuchs, dass Weihnachten nicht von Geschenken lebt, sondern von der Wärme, die wir miteinander teilen. Er hatte nicht nur ein Fest, sondern auch Freunde gefunden, die ihn nie wieder allein ließen.
Und so wurde die Weihnachtslichtung jedes Jahr zum Treffpunkt aller Tiere, ein Ort voller Freude und Gemeinschaft.
Anne Seltmann 19.12.2024, 16.28 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Das leuchtende Fenster
Es war Heiligabend, und alles war ganz still in der kleinen Stadt. Die Häuser waren festlich geschmückt, und aus den Fenstern schimmerte warmes Licht. Doch nicht alle Menschen saßen mit Familie zusammen.
Frau Winter, eine alte Dame, war allein. Sie saß in ihrem gemütlichen Sessel und schaute aus dem Fenster. Draußen schneite es, und die Straßen waren leer. Frau Winter seufzte. "Früher war Weihnachten fröhlicher", dachte sie.
Am anderen Ende der Stadt lag Jonne, ein Junge, der krank war und im Krankenhaus bleiben musste. Er wünschte sich nichts mehr, als zu Hause bei seinen Eltern zu sein. Aber der Schnee war so hoch, dass niemand ihn besuchen konnte. "Dieses Weihnachten fühlt sich gar nicht wie Weihnachten an", dachte Jonne traurig.
Plötzlich sah Frau Winter etwas Seltsames. Durch den Schnee zog ein Mann mit einem alten Schlitten. Auf dem Schlitten stand eine Kiste, die geheimnisvoll leuchtete. Der Mann klopfte an Frau Winters Tür.
"Frohe Weihnachten, Frau Winter!" sagte er lächelnd. "Ich bringe Licht für alle, die Weihnachten allein sind." Er öffnete die Kiste, und darin waren bunte, leuchtende Laternen.
„Hier, nehmen Sie eine. Stellen Sie sie ins Fenster. Ihr Licht wird andere trösten."
Frau Winter nahm die Laterne und stellte sie vorsichtig ans Fenster. Das warme Licht erfüllte den Raum, und Frau Winter fühlte sich plötzlich nicht mehr so allein.
Zur gleichen Zeit sah Jonne, wie das Licht durch sein Fenster fiel. Er wunderte sich, woher es kam, doch es fühlte sich an wie eine Umarmung. Sein Herz wurde ganz warm, und er lächelte.
Und dann geschah etwas Wunderbares: Immer mehr Menschen in der Stadt sahen das Licht und stellten ebenfalls Laternen in ihre Fenster. Das ganze Dorf leuchtete wie ein Stern. Die Menschen fühlten sich verbunden, auch wenn sie nicht zusammen waren.
Jonne dachte: "Vielleicht bin ich nicht zu Hause, aber ich bin auch nicht ganz allein." Und Frau Winter lächelte: "Das ist das schönste Weihnachten seit Langem."
So leuchteten die Laternen durch die Nacht, und alle spürten: Manchmal braucht es nur ein kleines Licht, um Herzen zu verbinden.
15.12.2024, 05.21 | (5/4) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich erinnere mich an den kalten Nordpolwinter, als ich noch ein kleines Rentier war. Damals war mein leuchtendes rotes Näschen mehr Fluch als Segen. Die anderen lachten mich aus, nannten mich "Glühbirne" oder "Feuermelder". Ich habe mich oft gefragt, warum ich so anders war. Ich war oft allein, während die anderen Rentiere spielten.
Aber es gab auch schöne Momente:
-Meine Mutter, die mich tröstete und mir stets sagte, ich sei etwas Besonderes!
-Die Abende, an denen ich
träumte, eines Tages dem Weihnachtsmann zu helfen!
Und dann kam dieser magische Tag, an dem der Weihnachtsmann sagte, mein Licht könne seinen Schlitten führen.
Jetzt verstehe ich: Anders zu sein ist ein Geschenk, wenn man es annehmen kann. Meine Kindheit hat mich gelehrt, dass wir alle unseren Platz im Schneesturm des Lebens finden.
© Anne Seltmann
Anmerkung: Das Bild ist real, lediglich die Nase und der Schnee wurd mit Photoshop von mir hinzugefügt
Anne Seltmann 14.12.2024, 16.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Weihnachtssterne und ich – wir haben eine ganz besondere Beziehung. Immer wieder überlege ich mir, ob ich nicht doch mal wieder…
Aber wenn sie dann in meinem Haushalt angekommen sind wie mutige Abenteuerlustige, dann denken die, sie könnten meinen grünen Daumen überleben. Aber seien wir ehrlich: Mein grüner Daumen ist eher ein brauner, trockener Kaktus.
Kaum steht der Weihnachtsstern da, fängt er an zu überlegen, ob er sich nicht gleich freiwillig verabschieden sollte. Gießen? Klar, aber wie oft? Licht? Wie viel ist zu viel? Und warum habe ich das Gefühl, dass mein Weihnachtsstern mich heimlich auslacht, wenn ich ihm gut zurede?
Am Ende bleibt meist nur ein einzelnes Blatt als stille Erinnerung an seinen einstigen Glanz. Aber hey, das gehört doch irgendwie zur Tradition, oder?
[engl]
Poinsettias and I – we have a very special relationship. I keep thinking about whether I should…
But when they arrive in my household like brave adventurers, they think they can survive my green thumb. But let's be honest: my green thumb is more of a brown, dry cactus.
As soon as the poinsettia is there, it starts to think about whether it shouldn't just say goodbye voluntarily. Watering? Sure, but how often? Light? How much is too much? And why do I have the feeling that my poinsettia is secretly laughing at me when I talk to it nicely?
In the end, all that's left is a single leaf as a silent reminder of its former glory. But hey, that's part of the tradition, isn't it?
Anne Seltmann 13.12.2024, 07.55 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL