Tag: Cäsar Flaischlen
Ich hab es gerne... wenn Nebel liegt... jener
schwere dicke Herbst- und Winternebel, durch
den die Sonne nicht mehr durchkommt, so dass es
wie weiße Nacht in den Straßen steht.
Es ist so schön still dann überall...
das laute Rasseln und Rollen des Alltags
dämpft sich zu leisem heimlichem Summen, das
ganze Leben rinnt zu Traum hinüber und es ist
immer nur ein kleines Stückchen,
dass du übersiehst... Ich hab es
gerne drum, wenn Nebel liegt: es
ist so traulich und so heimisch dann auf Erden.
Die grellen Lichter verfließen,
die stürzenden Wogen verrauschen
Und all die Unruhe in der Brust verstummt
Und das quälende Hinausdrängen ins Weite..
Lächelnd kehrt die Sehnsucht aus der Ferne
und ein heimlich Froh-sein schmeichelt sich ins Herz und
küsst mit Kinderlippen all seine Wunden zu,
und inniger schmiegt der Wunsch sich an die Nähe…
Es ist wie ein still Zu-Hause-sein, wie ein Besinnen
auf sich selbst und Kräfte sammeln…
Es ist, wie wenn du aus dem Lärm der Fremde
für ein paar Stunden einmal in die Heimat kämst
und durch die alten lieben Gassen gingest…
Du weißt, man kennt dich hier…man hat dich lieb…
du wirst dir selber wieder lieb…und du fühlst als Ganzes dich…
und fester tritt dein Fuß auf, ruhiger und sicherer
Und freudiger siehst du nachher die bunte Ferne sich enthüllen wieder…
Ich hab es gern drum, wenn Nebel liegt…
es ist so traulich und so heimisch dann auf Erden.
~*~
Cäsar Flaischlen
Anne Seltmann 29.10.2023, 08.40 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL