Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Freiheit

Drachensteigen




[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]



Ein kleines Mädchen steht auf der Wiese
die Sonne rinnt durch ihre Finger
wie warmer Honig.

Sie hält den Drachen
an einem dünnen Faden
der flattert wie ein Herzschlag.

Der Wind zieht ihn hoch,
über Dächer, über Bäume,
und das Mädchen lacht
als würde sie die ganze Welt halten
in ihren kleinen Händen.

Ein Vogel schaut neugierig zu,
ein Blatt tanzt vorbei,
und irgendwo,
ganz leise,
flüstert der Himmel ihr zu:
"Du darfst fliegen."

Der Drachen schlägt Purzelbäume,
das Mädchen rennt,
die Schuhe fangen Staub ein,
und ihre Haare fliegen hinterher
wie kleine, goldene Flügel.

Am Abend,
wenn die Sonne in den Wiesen versinkt,
setzt sie den Drachen nieder,
streichelt ihn,
und weiß, dass ein bisschen Magie
in jedem Lachen wohnt.


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 24.09.2025, 08.42 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Drabble 2025 N° 21


[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]





Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble:

Willensfreiheit + erleben + unlustig

 

Ich laufe durch einen langen weißen Flur. Ich sehe viele Türen links und rechts. Jede Tür ist mit einem Wort beschriftet: "Tun", "Lassen", "Zweifeln", "Gehen", "Bleiben".

Ich öffne "Tun". Dahinter: dieselbe Tür.

Ich öffne "Lassen". Dahinter: dieselbe Tür.

Ich öffne "Willensfreiheit" und stehe vor einem Spiegel. Ich sehe mich an, aber mein Spiegelbild blinzelt nicht mit.

Ich erlebe mich als Beobachter meines eigenen Wünschens.

Eine Stimme ruft: "Wähle!"

Ich rufe zurück: "Was?"

Die Stimme: "Alles."

Unlustig dreht sich der Flur im Kreis. Die Türen wandern, ich bleibe.

Am Ende wache ich auf – und frage mich, ob ich überhaupt geschlafen habe.




[Grafik ©Puzzleblume]





Anne Seltmann 04.07.2025, 07.43 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Teilhabe ist kein Luxus – sie ist ein Menschenrecht



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]




Aus aktuellem Anlass:

Bundeskanzler Friedrich Merz hat angekündigt, die steigenden Ausgaben für die Eingliederungshilfe und Jugendhilfe umfassend zu überprüfen. Er bezeichnete jährliche Kostensteigerungen von bis zu zehn Prozent als "nicht länger akzeptabel"

Es beginnt oft leise. Eine Kürzung hier, eine Einschränkung da. Ein Antrag, der nicht genehmigt wird. Eine Maßnahme, die wegfällt. Und plötzlich ist ein Mensch weniger sichtbar in der Gesellschaft – nicht, weil er das möchte, sondern weil Strukturen ihn ausschließen.

Dabei ist Teilhabe kein Bonus, den man sich verdienen muss. Teilhabe ist ein Grundrecht. Für alle. Auch – und gerade – für Menschen mit Behinderungen.

Eingliederungshilfe bedeutet Zugang zum Leben
Die sogenannte Eingliederungshilfe soll genau das leisten: Menschen mit Behinderungen die volle, gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Ob es um Unterstützung im Alltag, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit geht – sie ist ein entscheidender Baustein für Selbstbestimmung, Würde und Chancengleichheit.

Wer hier kürzt, kürzt nicht nur Leistungen.
Er kürzt Möglichkeiten. Beziehungen. Lebensfreude. Er kürzt das Recht auf Sichtbarkeit und Mitwirkung in einer Gesellschaft, die sich demokratisch und solidarisch nennt.

Ein Menschenrecht, nicht eine Gnade
Die UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland 2009 ratifiziert hat, verpflichtet uns klar: Teilhabe ist ein Menschenrecht. Sie darf nicht unter Haushaltsvorbehalt stehen. Sie darf nicht gegeneinander aufgerechnet werden. Und sie darf schon gar nicht zur Verhandlungsmasse werden, wenn politische Prioritäten sich verschieben.

Wer teilhaben darf, lebt anders
Wer Teilhabe erfährt, lebt nicht nur besser – er wird auch gehört. Gesehen. Beteiligt. Und genau darum geht es: Eine inklusive Gesellschaft ist kein Ideal, das man irgendwann erreicht. Sie ist ein ständiger Prozess, in dem wir täglich neu entscheiden, ob wir Menschen einbeziehen oder sie an den Rand drängen.

Teilhabe darf nicht gekürzt werden. Nicht heute, nicht morgen, nie.
Denn sie ist nicht Verzicht – sie ist Voraussetzung.
Für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt.




Anne Seltmann 17.06.2025, 11.01 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Vom Fliegen



[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]




sie steht
inmitten der blumen,
die sich nicht entscheiden müssen

ein drachen
zittert in ihrer hand
wie ein gedanke ans fortsein

die schnur –
nicht fessel,
nicht versicherung

vielleicht ist freiheit
nicht im loslassen
nicht im festhalten

sondern
im wissen,
dass beides möglich ist


~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 13.05.2025, 17.06 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Dankbarkeitschallenge










Die Dankbarkeitschallenge von Alexandra gibt heute das Thema vor:

Für welche Freiheit/en bist du dankbar diese Woche?

 

Ich halte es wie die Frau in * Berthold Brechts Geschichte (Zumindest versuche ich es!)

"Die unwürdige Greisin"

Handlung:

Die Protagonistin, eine alte Frau, lebt zunächst ein ruhiges, von gesellschaftlichen Erwartungen geprägtes Leben als Witwe. Nach dem Tod ihres Mannes erbt sie eine kleine Summe Geld und beginnt, ihre neuen Möglichkeiten zu nutzen. Sie bricht mit der gesellschaftlich vorgeschriebenen Rolle der trauernden Witwe und entscheidet sich, ein eigenständiges Leben zu führen.

Die Frau zieht in eine kleine Wohnung und beginnt, neue Menschen kennenzulernen, unter anderem Arbeiter und junge Leute. Sie besucht Cafés, geht ins Kino und erkundet eine für sie bisher unbekannte Welt. Ihre Lebensfreude und Neugierde scheinen regelrecht neu entfacht.

Doch das Umfeld – insbesondere ihre Familie – reagiert kritisch auf diesen Wandel. Sie empfinden das Verhalten der Frau als unangemessen für ihr Alter und als "unwürdig". Sie hätte sich, so die Meinung der Familie, in den üblichen Konventionen bewegen und in Zurückgezogenheit leben sollen.

Als die alte Frau schließlich stirbt, erinnert sich niemand an sie als die pflichtbewusste Witwe, sondern als die "unwürdige Greisin". Brecht zeigt dadurch, wie die Menschen in ihrer Umgebung sich mehr an ihren gesellschaftlichen Normen als an dem individuellen Glück der Frau orientierten!

 

Das Alter macht mich frei… frei von vielen Erwartungen und lästigen Pflichten…frei von ewigen Rechtfertigungen, denen ich mich früher ausgesetzt gefühlt habe. Ich bin so frei wie man es nur als Säugling sein kann. 

Mit dem Alter wächst oft die Weisheit, sich weniger, um äußere Meinungen zu sorgen, was eine große mentale Freiheit schafft.




"Freiheit im Alter bedeutet nicht grenzenlose Möglichkeiten, 

sondern die Fähigkeit, innerhalb der eigenen Grenzen glücklich zu sein". 


~*~

© Anne Seltmann







[* Namensnennung...unbeauftragt und unbezahlt!]





Anne Seltmann 17.11.2024, 10.27 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Zitat im Bild N° 463




N° 463



[erstellt mit Photoshop]









Anne Seltmann 17.02.2024, 00.00 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freiheit












In der Stille des Morgens 

steigt ein Ballon empor. 

Getragen vom Atem des Windes, 

trägt er Träume in den Himmel. 

Erfüllt den Raum mit Leichtigkeit -


Freiheit



~*~

© Anne Seltmann











Anne Seltmann 19.08.2023, 16.34 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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