Tag: Himmelsblick
Dichte, dicke Wolken hängen schwer am Himmel, als wären sie aus grauem Samt gewoben. Ihre Ränder sind verschwommen, als hätten sie sich in den Winden verfangen und würden nun langsam über den Horizont ziehen. Die Sonne kämpft sich mühsam durch die graue Decke, ihre Strahlen wirken blass und verloren. Unter diesem wolkenschweren Himmel liegt eine Stille, die nur vom leisen Rauschen des Windes und dem gelegentlichen Knistern der Blätter durchbrochen wird. Es ist, als würde die Welt den Atem anhalten, während die Wolken ihre Geschichten in den Himmel schreiben.
Anne Seltmann 04.07.2024, 14.27 | (5/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wenn du mich suchst
wo Wellen sich an Land verlieren
und der Himmel das Meer berührt
wo Dünen sanft im Winde stürmen
Anne Seltmann 26.05.2024, 09.06 | (10/6) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich unter Wolken,
Gedanken leicht wie ihr Flug-
Im Wind verweht.
Anne Seltmann 30.01.2024, 08.12 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 17.10.2023, 17.23 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Donnerwolke, die gegrollt
Und nun ausruht glänzend hold,
Die so abendruhig schweigt,
Sich dem Kuckuck horchend neigt
Über grüner Wälder Kern,
Kaum erst angestürmt von fern,
Lehrt mich nicht dein stilles Tun,
Sanft von Schmerzen auszuruhn?
~*~
Karl Mayer
1836
Quelle: Wikipedia
Karl Friedrich Hartmann Mayer (22. März 1786-25. Februar 1870) war Jurist und Dichter. Er gehörte zur Schwäbischen Dichterschule, zum Freundeskreis um Justinus Kerner sowie zum Seracher Dichterkreis um den Grafen Alexander von Württemberg. Sein jüngerer Bruder Louis Mayer war Landschaftsmaler. Karl Mayer war ein Meister der Naturlyrik und beschränkte sich weitgehend auf dieses Genre. Zahlreiche Frühlingsgedichte entsprangen seiner Feder.
Anne Seltmann 04.07.2023, 08.33 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wolkentore
Wenn wir Flügel kriegen
ziehen wir uns aus der Welt zurück
Lass uns durch die Wolkentore fliegen
für einen kleinen Augenblick.
Die Morgensonne schickt ihre Strahlen,
Tautropfen fallen wie Perlen ins Licht.
Die Sorgen von gestern werden zerfallen
auf Wiesen und Felder siehst du sie nicht.
~*~
© Anne Seltmann 2023
Von Nova inspiriert und ganz frisch gedichtet
Anne Seltmann 18.06.2023, 06.52 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
O wie schön ist deine Welt,
Vater, wenn sie golden strahlet!
Wenn dein Glanz herniederfällt
Und den Staub mit Schimmer malet,
Wenn das Rot, das in der Wolke blinkt,
In mein stilles Fenster sinkt!
Könnt ich klagen, könnt ich zagen?
Irre sein an dir und mir?
Nein, ich will im Busen tragen
Deinen Himmel schon allhier.
Und dies Herz, eh' es zusammenbricht,
Trinkt noch Glut und schlürft noch Licht.
~*~
Karl Gottlieb Lappe
1773-1843
Anne Seltmann 17.05.2023, 09.11 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Weiße Wolken
O schau, sie schweben wieder
Wie leise Melodien
Vergessener schöner Lieder
Am blauen Himmel hin!
Kein Herz kann sie verstehen,
Dem nicht auf langer Fahrt
Ein Wissen von allen Wehen
Und Freuden des Wanderns ward.
Ich liebe die Weißen, Losen
Wie Sonne, Meer und Wind,
Weil sie der Heimatlosen
Schwestern und Engel sind.
~*~
Hermann Hesse
Anne Seltmann 02.05.2023, 06.09 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Das Freudenlied des Tsoai-Talee
Ich bin eine Feder am hellen Himmel
Ich bin das blaue Pferd, das über die Ebene jagt
Ich bin der Fisch, der glänzt, und sich im Wasser tummelt
Ich bin der Schatten, der einem Kinde folgt
Ich bin das Abendlicht -- die Wonne der Wiesen
Ich bin ein Adler, der mit dem Winde spielt
Ich bin eine Traube aus strahlenden Tropfen
Ich bin der fernste Stern
Ich bin die Kühle des Morgens
Ich bin das Tosen des Regens
Ich bin das Glitzern auf dem verharschten Schnee
Ich bin der Pfad des Mondes auf dem Wasser
Ich bin eine Flamme aus vier Farben
Ich bin das Reh, dessen Bild sich im Dämmerlicht des Abends verliert
Ich bin der Winkel im Flug der Wildgänse am winterlichen Himmel
Ich bin der Hunger des jungen Wolfes
Ich bin der umfassende Traum dieser Dinge
Verstehst du -- ich lebe, ich lebe
Ich stehe in guter Beziehung zur Erde
Ich stehe in guter Beziehung zu dem Göttlichem
Ich stehe in guter Beziehung zu allem, was schön ist
Verstehst du -- ich lebe, ich lebe
ICH LEBE
~*~
Indianische Weisheit
Anne Seltmann 07.04.2023, 15.48 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL