Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Käfer

Projekt Farben & Formen in der Stadt





Heute nehme ich euch ein wenig mit zum Kloster Ettal, welches auf unserem Programm während unseres Urlaubs in Murnau am Staffelsee lag. Schon wenn man sich dem Kloster nähert, versteht man, warum es seit Jahrhunderten Pilger und Besucher anzieht. Die imposante barocke Klosteranlage wirkt fast wie aus der Zeit gefallen. Der riesige Innenhof öffnet sich mit einer solchen Grandezza, dass man für einen Moment den Atem anhält, bevor man die Basilika betritt.




Im Inneren ist es, als hätte jemand die Pracht eines ganzen Jahrhunderts in Gold und Stuck gegossen. Eine Kuppel, die sich endlos nach oben wölbt, Fresken, die wie auf den Himmel gemalt scheinen, pompöse Altäre und Verzierungen, die im Licht glänzen und schimmern. Jeder Winkel erzählt von Handwerk und Hingabe, von Kunstfertigkeit und spiritueller Erhabenheit. Es ist einer dieser Orte, an denen man automatisch leiser wird, weil das Gebäude selbst zu sprechen scheint. Man schaut, staunt - und stellt fest, wie klein man ist inmitten all dieses Prunks und dieser Geschichte.



Das Kloster Ettal, gegründet 1330 von Ludwig IV. der Bayer auf dem Rückweg von seiner Krönung in Rom zieht Besucher bis heute mit seiner Geschichte und seiner Pracht in den Bann.

Seit 1900 lebt dort wieder eine Gemeinschaft von Benediktiner-Mönchen, die klösterliches Leben pflegen, Gebet, Arbeit und Gastfreundschaft.









Anne Seltmann 28.11.2025, 08.11 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt







Wenn Häuser träumen dürfen – zu Besuch im Reich des Friedens

Manche Häuser stehen still und schweigen. Andere erzählen Geschichten. Und dann gibt es jene, die singen, tanzen und sich weigern, in Reih und Glied zu leben – die Häuser im Stil von *Friedensreich Hundertwasser.

Wer durch ihre geschwungenen Gänge geht, durch Türbögen, die wirken wie von Kinderhand gemalt, der versteht schnell: Hier wurde nicht nur gebaut, hier wurde gefühlt. Kein Fenster ist wie das andere. Keine Wand bleibt glatt. Es ist, als hätte die Architektur beschlossen, sich vom Lineal zu verabschieden und stattdessen dem Herzen zu folgen.

Hundertwasser glaubte an die "Fensterrechte" des Menschen – an die Freiheit, die eigene Umwelt mitzugestalten. Deshalb neigen sich Fenster hier schief aus der Fassade, tanzen in leuchtenden Farben und tragen manchmal sogar Pflanzen wie Hüte. Die Häuser atmen. Sie sind Teil der Natur, nicht ihr Feind. Bäume wachsen aus Dächern. Goldene Kuppeln blitzen wie Sonnen auf den Köpfen der Gebäude. Und drinnen? Da spürt man: Die Seele der Räume ist rund.

Der Boden wölbt sich sanft. Kein Schritt gleicht dem anderen. Man läuft nicht, man wandert. Und dabei entdeckt man, was in gewöhnlichen Häusern oft verloren geht – die Freude am Wohnen, am Sein, am Schauen.

Hundertwasser nannte seine Architektur "verträumte Unordnung". Ein Protest gegen die graue Kälte moderner Städte. Ein Plädoyer für Fantasie, Individualität und das Zusammenspiel mit der Natur.

In einer Welt, die oft zu gerade denkt, schenken uns diese Häuser eine Erinnerung: Dass Schönheit nicht symmetrisch sein muss. Dass Leben nicht immer geplant, aber immer empfunden werden darf. Und dass ein Haus mehr ist als ein Dach über dem Kopf – es ist ein Ausdruck dessen, wie wir die Welt sehen wollen.

Fazit:
Ein Spaziergang durch Hundertwassers bunte Welt ist wie das Blättern in einem Märchenbuch aus Stein, Glas und Baumrinde. Wer sich darauf einlässt, kommt verändert zurück – ein bisschen leichter, ein bisschen bunter im Herzen.


[* Namensnennung...unbeauftragt und unbezahlt!]






Gabis...





Anne Seltmann 18.07.2025, 11.06 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 23/2025





[Archivbilder]






Marienkäferprotokolle


es war ein punkt
ein roter, bewegter punkt auf der haut des morgens
eine falte im blattlicht,
eine verirrung zwischen ahnung und wind

du zähltest die punkte
als sei zählen ein schutz
gegen das ungefähre, das sich auf deine hand setzte
leicht wie eine möglichkeit

marienkäfer –
keine käfer, keine heiligen
nur schalen aus rot und versprechen
mit flügeln aus flucht

du sagtest: sie bringen glück
ich sah: sie trugen nichts außer flug
und ein winziges zittern

sie blieben nie lang
aber lange genug
um uns etwas zu zeigen
was wir nicht benennen konnten
nur befühlen


~*~

© Anne Seltmann










Anne Seltmann 26.06.2025, 00.00 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt



Das UKSH



 Die Bilder zeigen einen Teil des Parkhauses in Kiel. UKSH steht für Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. 

Aber es ist mehr als ein Krankenhaus. Es ist ein Ort, an dem moderne Medizin, Forschung und Lehre aufeinandertreffen. In enger Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität wird hier geforscht, behandelt und ausgebildet – Tag für Tag, rund um die Uhr.

Hunderttausende Patientinnen und Patienten werden jährlich versorgt. Trotz aller Fortschritte steht das Haus, wie viele Kliniken, unter Druck: Personalmangel, hohe Kosten, Belastung im Pflegealltag – die Herausforderungen sind spürbar.

Auch architektonisch gibt es Licht und Schatten. Während die Klinikgebäude modern und lichtdurchflutet wirken, fällt das Parkhaus an der Zufahrt ins Auge – grau, klotzig, ohne Charme. Als Eingangstor eines Gesundheitszentrums wirkt es eher abschreckend als einladend.

Und doch ist das UKSH ein Ort voller Leben, Hoffnung und Bewegung. Wer durch die Magistrale geht oder aus einem Klinikfenster auf die Stadt blickt, spürt, dass hier täglich viel geschieht – trotz aller Baustellen, innen wie außen.











Anne Seltmann 20.06.2025, 10.57 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Marienkäfer namens Lina



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]




Es war einmal ein kleiner Marienkäfer namens Lina, der in einem üppigen Garten voller Blumen und Pflanzen lebte. Zwischen bunten Blüten, raschelnden Blättern und dem zarten Gesang des Windes fühlte sie sich geborgen. Eines Tages, als sie auf einem Blatt saß und die warmen Sonnenstrahlen genoss, bemerkte sie etwas Großes und Gelbes in der Ferne. Neugierig wackelte sie mit den Flügelchen, schüttelte den Morgentau ab und flog los, um das geheimnisvolle Leuchten zu erkunden.

Je näher sie kam, desto gewaltiger erschien das goldene Wunder vor ihr – eine riesige Sonnenblume, die majestätisch in den Himmel ragte, als wolle sie mit der Sonne selbst sprechen. Ihre Blütenblätter leuchteten wie die Strahlen eines Sommers, und ihr Duft war süß und sonnig wie Honiglicht.

Lina landete vorsichtig auf einem der großen Blütenblätter. Es fühlte sich weich an wie eine Wolke aus Licht, warm von der Sonne durchdrungen. Hier war alles größer als sie – die Blüte wie ein Tanzsaal, der Stängel wie ein Turm. Doch statt sich klein zu fühlen, spürte Lina ein Kribbeln vor Freude.

Neugierig kletterte sie weiter, bis sie das Herz der Blume erreichte. Dort traf sie auf eine Gruppe fleißiger Bienen, die summend Nektar sammelten. Sie trugen kleine Pollenhöschen und lachten freundlich, als sie Lina bemerkten.

"Willkommen auf unserer Sonneninsel!", summte eine dicke Biene namens Mathilde. "Hier sind alle willkommen, die mit Respekt und Neugier kommen." Die Bienen teilten ein wenig ihres köstlichen Nektars mit Lina, der nach Sommer, Wärme und Abenteuer schmeckte. Dann zeigten sie ihr ein ganz besonderes Spiel.

"Stell dir vor, du bist ein Blatt im Wind", sagte eine Biene, "und lass dich tragen." Gemeinsam stießen sie sich sanft vom Blütenherz ab, und die warme Brise hob sie empor. Lina flog mit ausgestreckten Flügeln durch den Duft und das Licht. Sie tanzte mit den Bienen zwischen den Sonnenstrahlen, drehte Pirouetten in der Luft und lachte vor Freude.

Als die Sonne langsam unterging und die Welt in ein sanftes Gold tauchte, setzten sich die Bienen nebeneinander auf die Blüte. Sie erzählten sich Geschichten von entfernten Wiesen, vom Regenbogenregen und von einer alten Libelle, die Musik mit ihren Flügeln machte.

Lina lauschte still und glücklich. Sie hatte etwas Wunderbares entdeckt: einen Ort, an dem Größe keine Rolle spielte, sondern Freundlichkeit, Neugier und das Teilen.

Als der Himmel rosa wurde und der Abendwind leise durch die Blätter strich, verabschiedete sich Lina mit einem herzlichen Flügelschlag. Sie flog zurück zu ihrem kleinen Blatt, das im Vergleich zur Sonnenblume winzig war – aber nun so besonders wie nie zuvor.

Und so endet die Geschichte von Lina, dem Marienkäfer, der eine Sonnenblume traf und lernte, dass in der Welt der kleinen Dinge große Wunder verborgen sind – wenn man sich traut, hinzufliegen.



© Anne Seltmann




Anne Seltmann 15.06.2025, 15.48 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt





Wer sich auf einen Spaziergang rund um den Schrevenpark in Kiel begibt, taucht ein in eine Welt, die den Atem der Jahrhundertwende noch immer in ihren Mauern trägt. Die alten Fassaden entlang der Goethestraße, Schillerstraße und Kronshagener Straße erzählen – leise, aber eindringlich – von einer Zeit, in der Baukunst noch mit Sinn für Zierde, Würde und Großzügigkeit geschaffen wurde.

Verzierte Erker wölben sich aus den Fassaden wie steinerne Gedichte, Loggien öffnen sich wie kleine Bühnen zum Leben hin. Ornamente, Giebel, Balustraden – jedes Detail scheint ein eigenes Kapitel einer Geschichte zu sein, die längst vergangen ist und doch weiterlebt. Jugendstil und Gründerzeit reichen sich hier die Hand, verschmelzen zu einer Architektur, die nicht nur Raum schafft, sondern Haltung zeigt.

Einst wohnten hier Kapitäne, Kaufleute, Ingenieure. Heute zieht es jene in die sanierten Altbauten, die das Feine im Gewachsenen schätzen: hohe Decken, alte Terrazzoböden, geschwungene Treppenaufgänge, ein Hauch von Geschichte in jedem Raum.











09.05.2025, 16.30 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt






Dresden ist bekannt für seine prachtvollen Villen, besonders in Stadtteilen wie Blasewitz, Loschwitz, Weißer Hirsch und Striesen. Diese Gegenden waren einst Rückzugsorte für wohlhabende Bürger, Künstler und Industrielle, die dort beeindruckende Residenzen errichteten.

Die Villen stammen größtenteils aus dem neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert und sind oft im Stil des Historismus, Jugendstils oder Neoklassizismus gehalten. Viele haben aufwendig gestaltete Fassaden, verspielte Türmchen, große Fensterfronten und wunderschöne Gartenanlagen. Besonders entlang des Elbhangs findet man imposante Bauten mit Blick auf die Elbe.





Das Viertel rund um den Schillerplatz und das Blasewitzer Villenviertel war einst die Heimat des wohlhabenden Bürgertums Dresdens und beeindruckt noch heute mit seinen eindrucksvollen Häusern. Der Stadtteil Weißer Hirsch war ein ehemaliges Kurviertel, in dem sich die High Society Dresdens niederließ. Eine der bekanntesten Villen ist das Lingnerschloss, benannt nach Karl August Lingner, dem Erfinder des Odol-Mundwassers. Auch die Villa Eschebach und die Villa Teresa sind Beispiele für prunkvolle Stadtvillen mit bewegter Geschichte.

Viele dieser Villen sind heute noch privat bewohnt, während andere zu Hotels, Botschaften, Praxen oder luxuriösen Restaurants umgewandelt wurden. Einige stehen unter Denkmalschutz und wurden nach der Wende aufwendig restauriert. Die Dresdner Villen verleihen der Stadt eine besondere Eleganz und erinnern an die Zeit, als Dresden als Elbflorenz die kulturelle und wirtschaftliche Blüte Sachsens widerspiegelte.











Anne Seltmann 07.03.2025, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt N° 08



N° 08 



Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist das der Fußboden im Sacré-Cœur



Dieses Bild zeigt den Fußboden in der Nähe der Mathildenhöhe von Darmstadt.




Gabis...



Anne Seltmann 14.02.2025, 15.38 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt








Das ehemalige Hauptpostamt am Stephansplatz in Hamburg, erbaut zwischen 1883 und 1887 nach Plänen von Julius Carl Raschdorff, ist ein beeindruckendes Beispiel historistischer Architektur. Die reich verzierte Fassade zeigt Skulpturengruppen, die die Vorteile moderner Kommunikationstechnologien wie Post, Telegrafie und Telefonie symbolisieren. Der zentrale Turm wird von einer Figur des Merkur gekrönt, des geflügelten Götterboten der griechischen Mythologie, der für Geschwindigkeit und Verbindung steht.

Im Jahr 1997 wurde es unter Denkmalschutz gestellt und in den letzten Jahren umfangreich renoviert.

Heute ist die Alte Oberpostdirektion als "Work Life Center" bekannt.







Der Hamburger Fernsehturm, auch als Heinrich-Hertz-Turm bekannt, ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt Hamburg. Er wurde zwischen 1965 und 1968 erbaut und ist nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz benannt. Mit einer Höhe von 279,2 Metern ist er das höchste Bauwerk in Hamburg. Der Fernsehturm war früher auch ein beliebtes Ausflugsziel mit einem Drehrestaurant und einer Aussichtsetage in ca. 130 Metern Höhe. Seit 2001 ist der Besucherverkehr jedoch aus Sicherheitsgründen eingestellt. Bemühungen, den Turm für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen, dauern an, jedoch gibt es noch keinen festen Termin für eine Wiedereröffnung.










Anne Seltmann 13.12.2024, 00.00 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt








2016 waren wir in München und natürlich gehörte auch ein Abstecher ins Olympiastadion und dem Olympiadorf. Während wir durch das Stadion gingen, kamen natürlich die Bilder wieder hoch, als es dort am 5. September 1972 zum einem Terroranschlag kam. Insgesamt starben an diesem Tag elf israelische Sportler, ein Polizist und fünf Terroristen.




Wir finden die Gedenktafel der israelischen Mannschaft und legen ebenfalls jeder einen Stein ab. Eine schöne Geste um derer zu gedenken, die so grauenvoll ums Leben kamen!












Anne Seltmann 30.11.2024, 10.15 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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