Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Weihnachten

Wie der Weihnachtsmann sein Gesicht bekam




[Mixed Media mit Photoshop / Text © Anne Seltmann]


Der Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen – freundlich, rundlich, mit weißem Bart und warmem Blick – ist das Ergebnis einer langen kulturellen Entwicklung. Eine Schlüsselfigur auf diesem Weg war der deutsch-amerikanische Zeichner >> Thomas Nast. <<

Im Jahr 1863, mitten im amerikanischen Bürgerkrieg, veröffentlichte Nast in der renommierten Illustrierten Harper`s Weekly eine Zeichnung, die Geschichte machen sollte. Sie zeigte eine fröhliche, bärtige Gestalt, die Soldaten besuchte und Geschenke verteilte. Diese Figur war klar als Santa Claus erkennbar – und doch anders als frühere Darstellungen.

Zwar existierte die Figur des heiligen Nikolaus beziehungsweise des niederländischen "Sinterklaas" schon lange, doch sie war keineswegs einheitlich dargestellt. Mal wirkte sie streng, mal schlank, mal eher wie ein kirchlicher Würdenträger. Nast gab dem Weihnachtsmann erstmals ein wiedererkennbares, menschlich-warmes Gesicht: einen rundlichen Körper, einen üppigen Bart und eine freundliche Ausstrahlung.

In den folgenden Jahren griff Nast das Motiv immer wieder auf. Er zeichnete den Weihnachtsmann beim Arbeiten, beim Lesen von Kinderbriefen und sogar mit Wohnsitz am Nordpol. Schritt für Schritt formte sich so das Bild, das sich tief ins kollektive Gedächtnis einprägte.

Thomas Nast hat den Weihnachtsmann nicht erfunden – aber er hat ihm ein Aussehen gegeben, das bis heute nachwirkt. Seine Illustrationen legten den Grundstein für all jene späteren Darstellungen, die den Weihnachtsmann zu einer der bekanntesten Figuren der modernen Festkultur machten.

So blickt uns der freundliche Herr mit Rauschebart auch heute noch an – und trägt ein Stück Zeichengeschichte aus dem 19. Jahrhundert mit sich.


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 18.12.2025, 15.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mäusemusik im Winterzimmer



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]



An einem stillen Winterabend standen vier kleine Weihnachtsmäuse vor einem hohen Tannenbaum, der bis zur Spitze nach Harz und Schnee roch. Ihre Pfoten waren kalt, aber ihre Herzen warm. Der Baum funkelte, als hätte er heimlich den Sternenhimmel eingesammelt und zwischen seine Zweige gesteckt.

Die Mäuse räusperten sich feierlich und begannen zu singen. Ihre Stimmen waren dünn wie Fäden, aber zusammen klangen sie mutig und hell. Der Tannenbaum lauschte so aufmerksam, dass eine Nadel vor Rührung zu Boden fiel. Mit jedem Lied schien der Raum ein wenig heller zu werden, als hätte die Dunkelheit selbst gern mitgesungen.

Als das letzte Lied verklungen war, verneigten sich die Mäuse tief. Der Baum raschelte leise zurück, und für einen Moment wussten alle: Das war Weihnachten, genau so, wie es sein sollte.


© Anne Seltmann




Anne Seltmann 16.12.2025, 10.29 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Müdigkeit der guten Wünsche








Vesna saß an ihrem Schreibtisch, der Stift lag sauber ausgerichtet neben den Karten, alle gleich, alle mit glänzenden Rändern und dem gleichen Versprechen von Wärme. Draußen hing der Dezember grau und still, drinnen roch es nach Tee und ein wenig nach Gewohnheit.

Vesna drehte eine der Karten zwischen den Fingern. "Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr." Sie kannte den Satz auswendig. Sie hatte ihn tausendmal geschrieben, mit kleinen Variationen, mal mehr Herzlichkeit, mal mehr Förmlichkeit. Und jedes Mal war es dasselbe gewesen.

Ich mag keine Weihnachtspost mehr schreiben, dachte sie und erschrak fast über die Klarheit dieses Gedankens. Nicht aus Trotz. Nicht aus Kälte. Sondern aus Müdigkeit.

Die Wünsche langweilten sie, weil sie hohl geworden waren. Gesundheit, Frieden, Glück – große Worte, die niemand erklären musste und die doch niemand wirklich meinte.

Sie fühlten sich an wie automatische Gesten, wie Nicken im Vorübergehen. Vesna fragte sich, ob man all das wirklich noch wünschen konnte, ohne etwas dabei zu empfinden.

Sie legte den Stift weg. Früher hatte sie geglaubt, Höflichkeit sei gleichzusetzen mit Verbundenheit. Jetzt spürte sie, dass zwischen beidem eine Lücke lag. Eine leise, unbequeme.

Vielleicht, dachte sie, ist es ehrlicher, nicht zu schreiben. Oder nur einer Person. Oder einen Satz, der wirklich von ihr kam – unbeholfen, nicht rund, aber wahr. Einen Satz, der nicht alles wollte, sondern nur meinte: Ich habe an dich gedacht, heute.

Vesna nahm eine der Karten und schob sie zurück in die Schachtel. Nicht aus Ablehnung, sondern aus Respekt vor den Worten. Wenn sie schrieb, dann wollte sie wieder etwas zu sagen haben. Und bis dahin durfte auch Stille ein Geschenk sein.


© Anne Seltmann


Nun in eigener Sache:

Ich habe in diesem Jahr nur in sehr reduzierter Form Weihnachtskarten verschickt, da ich das Schreiben von Weihnachtspost zunehmend als belastend empfinde. Zukünftig werde ich es ganz einstellen.

Es waren diesmal 16 am Stück!

Eure Karten, die ich alle noch habe,  haben mich stets erfreut und bedeuten mir viel! Nun, es ist meine persönliche Müdigkeit, die das Schreiben zu einer Art automatischen Geste macht, wie ein beiläufiges Nicken, so wie es meine Protagonistin erlebt.

Worauf ich natürlich nicht verzichten werde, ist weiterhin Geburtstagsgrüße zu versenden.

 

 Ich bitte daher um Verständnis!





Anne Seltmann 14.12.2025, 10.41 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Tula und das Weihnachtswunder



 

[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]



Es war einmal ein kleines Mädchen namens Tula. Sie lebte in einem alten Kinderheim am Rand einer Stadt, wo im Winter der Schnee immer so hoch lag, dass man fast darin versinken konnte. Die Wände im Heim waren kalt und grau, und obwohl die Erzieher nett waren, fühlte sich Weihnachten für Tula immer irgendwie leer an.

Im großen Saal stand ein kleiner Plastikbaum mit glitzernden Kugeln, die jedes Jahr gleich aussahen. Unter dem Baum lagen ein paar eingepackte Geschenke, aber Tula wusste, dass sie nichts davon wirklich glücklich machen würde. Sie sehnte sich nach etwas anderem – nach jemandem, der sie in den Arm nahm und sagte: "Schön, dass du da bist, Tula."

Am Heiligabend gab es Kartoffelsalat und Würstchen. Die anderen Kinder lachten und tuschelten, aber Tula starrte nur in die flackernde Kerze vor ihr. Sie dachte: Warum fühlt sich das alles nicht so an wie im Fernsehen? Da sitzen Familien zusammen und lachen. Ich will das auch.

Später schlich sie sich hinaus in den Garten. Der Schnee glitzerte im Mondlicht, und die Luft roch ganz frisch. Sie schaute in den Himmel, wo die Sterne funkelten wie kleine Lichter. "Liebes Christkind", flüsterte sie, "ich wünsch mir kein Spielzeug. Ich wünsch mir nur jemanden, der mich liebhat."

Da hörte sie ein leises Winseln. Aus dem Dunkeln kam ein kleiner Hund, ganz zitterig und mit einer roten Schleife um den Hals. Tula hielt den Atem an. Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus. Der Hund kam näher, legte seine kalte Nase an ihre Finger und sah sie mit großen, runden Augen an.

"Na du?", flüsterte Tula "Bist du auch allein?" Der Hund legte sich einfach auf ihre Füße, als würde er sagen: Nicht mehr.

Tula nahm ihn in den Arm. Sein Fell war warm, und sie spürte, wie ihr Herz ganz ruhig wurde. Sie dachte: Vielleicht hat das Christkind mich doch gehört.

Als die Heimleiterin sie später fand, saß Tula immer noch im Schnee, den kleinen Hund fest umarmt. Die Frau lächelte und sagte leise: "Dann seid ihr jetzt wohl zwei, die zueinander gehören."

Und so war es. Seit dieser Nacht fühlte sich Weihnachten für Tula anders an – weich, warm und ein bisschen wie zuhause.


© Anne Seltmann


Anne Seltmann 13.12.2025, 00.00 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Montagsherz N° 637



N° 637 





Diese kleinen Herzen habe ich neulich in einem Garten unseres Dörfchens entdeckt. Ein Hauch von Weihnachten mitten im Sommer – ob jemand sie vergessen hat oder sie absichtlich dort hängen, bleibt ein Rätsel. Vielleicht ist es auch einfach nur ein stiller Gruß an den Dezember. Denn – man glaubt es kaum – in fünf Monaten ist tatsächlich schon wieder Weihnachten. Höchste Zeit, die Badehose gegen den Adventskranz zu tauschen… oder auch nicht.










Anne Seltmann 07.07.2025, 00.00 | (8/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Montagsherz N° 634





 N° 634 



Ein Geschenk, das von Herzen kam: Mein Lieblingsmensch hatet mir zu Weihnachten einen Silberring geschenkt – schlicht, wunderschön, und darauf ein kleines herzförmiges Kupferwunder. Mehr brauchte es nicht, um mich sprachlos zu machen. Leider geht die kupferfarbene Schicht an dem Innenring und Herz langsam weg. 




Nächster Termin:


09. Juni 2025


Montagsherz...





Anne Seltmann 26.05.2025, 00.00 | (8/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 12


N° 12





Nun sind die Weihnachtstage vorüber, und ich hoffe, ihr konntet sie genießen – mit guten Gesprächen, leckerem Essen und etwas Zeit zum Durchatmen. Jetzt, wo der Alltag langsam wieder anklopft, bleibt vielleicht noch ein Moment, um das Gefühl der letzten Tage festzuhalten: die Wärme, die Ruhe und die Freude, die diese Zeit mit sich brachte.

Auch wenn der Weihnachtsbaum bald abgeschmückt wird, wünsche ich euch, dass ein bisschen von dieser besonderen Stimmung mit ins neue Jahr geht – für die kleinen und großen Herausforderungen, die vor uns liegen. Lass uns das Beste daraus machen!







Anne Seltmann 27.12.2024, 15.01 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Anderssein ist ein Geschenk






Das Anderssein ist eine wunderschöne Eigenschaft, die das Leben reicher, bunter und aufregender macht. Es bedeutet, aus der Masse herauszustechen, eigene Wege zu gehen und die Welt mit einer einzigartigen Perspektive zu bereichern. 

Niemand auf der Welt ist genau wie du – das ist ein Geschenk. Dein Anderssein macht dich zu einer besonderen Person, die das Leben anderer inspirieren kann. 

Schon die größten Erfindungen, die schönsten Kunstwerke usw. entstanden oft durch Menschen, die "anders" dachten. 

Nun stell dir eine Wiese vor, auf der alle Blumen gleich sind. Hübsch, aber eintönig, oder? Nun stell dir vor, zwischen den Blumen wächst eine leuchtend blaue, ganz besondere Pflanze. Am Anfang fällt sie vielleicht auf, aber je länger man sie anschaut, desto klarer wird, wie schön sie die Wiese macht. 

Das Anderssein dieser Blume macht die Wiese zu etwas Unvergesslichem – genauso wie dein Anderssein die Welt um dich herum prägt. 

Sei stolz darauf, anders zu sein. Die Welt braucht genau das: Menschen wie dich, die sich trauen, das Leben auf ihre ganz eigene Weise zu gestalten!


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 27.12.2024, 06.31 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 212



N° 212 

[KI generiertes Bild]




Gestern musste ich an die Seeleute denken und zugleich an die Schallplatte meiner Mutter "Weihnachten auf hoher See"  mit * Freddy Quinn. (Die habe ich im übrigen auch noch) Denn diese Schallplatte zeichnete sich durch eine Mischung aus klassischen Weihnachtsliedern und maritimem Flair aus. Freddy Quinns unverkennbare Stimme vermittelt die emotionale Tiefe der Texte, die sich oft um Heimweh, Hoffnung und den Wunsch nach einem Wiedersehen mit der Familie drehen. Schon als Kind war ich zutiefst berührt, wenn dann auf dieser Schallplatte die Grüße der Familien zu hören waren.

Früher war Weihnachten auf hoher See ein ganz besonderes Erlebnis, vor allem für Seeleute, die oft weit von ihren Familien entfernt waren. Die Tradition, Grüße aus Radiosendern zu empfangen, spielte dabei eine entscheidende Rolle, um den Matrosen und Kapitänen ein Stück Heimat in die Weite der Ozeane zu bringen.

In der Nachkriegszeit und besonders in den 1950er bis 1980er Jahren sendeten viele Radiosender Weihnachtsgrüße speziell für Seeleute. Familien konnten zuvor in den Radiostationen oder per Post ihre Botschaften einreichen, und die Sender spielten diese an Heiligabend oder an den Weihnachtstagen in speziellen Programmen ab.

Für die Seeleute war es oft der einzige Kontakt zu ihren Lieben während der Feiertage. Die Grüße reichten von "Frohe Weihnachten, Papa!" bis zu herzergreifenden Nachrichten von Ehefrauen oder Müttern, die ihre besten Wünsche und Liebe schickten.

Neben den Grußbotschaften wurden Weihnachtslieder gespielt, die für viele Matrosen eine vertraute Atmosphäre schufen, selbst wenn sie mitten im Indischen Ozean oder im Nordatlantik unterwegs waren.

Es war eine Zeit ohne Internet, E-Mails oder Videoanrufe – und gerade deshalb waren diese Radioprogramme so bedeutungsvoll. Sie gaben den Menschen das Gefühl, trotz aller Entfernung in Gedanken nah beieinander zu sein. 

Und auch heute werden über Radiosendern Weihnachtsgrüße an Seeleute auf hoher See gesendet. Ein herausragendes Beispiel ist die Sendung * "Gruß an Bord" des Norddeutschen Rundfunks (NDR), die seit 1953 jährlich an Heiligabend ausgestrahlt wird.

In dieser traditionsreichen Sendung übermitteln Familien und Freunde weihnachtliche Grüße an ihre Liebsten, die während der Feiertage auf See sind. Die Botschaften werden in festlicher Atmosphäre aufgezeichnet und an Heiligabend ausgestrahlt, um den Seeleuten ein Stück Heimat und Verbundenheit zu vermitteln.

"Gruß an Bord" wird über verschiedene Frequenzen und Plattformen gesendet, einschließlich UKW, DAB+, Livestreams und eigens angemieteter Kurzwellen-Frequenzen, sodass Schiffe weltweit die Sendung empfangen können.

 

Diese Tradition zeigt, wie wichtig es ist, auch in Zeiten moderner Kommunikationstechnologien den persönlichen Kontakt und die emotionale Nähe zu pflegen, besonders für diejenigen, die während der Feiertage fernab ihrer Familien arbeiten.

 

Für einen tieferen Einblick in die Geschichte dieser Sendung kannst du dir dieses Video ansehen






[*Namensnennung und Verlinkung....unbeauftragt und unbezahlt]








Anne Seltmann 25.12.2024, 06.22 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 220/2024



220/2024 


[In einem Geschäft entdeckt]









Wenn der Baum erstrahlt und die Kugeln leuchten,
scheint die Magie der Weihnacht greifbar nah.

~*~

Anne Seltmann







Anne Seltmann 24.12.2024, 06.55 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

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