Elli Michler würde sich die Haare raufen, wenn sie einmal mehr zur Weihnachtszeit immer wieder ihr Gedicht "Vier Kerzen" findet, welches allerdings Rainer Maria Rilke zugeschrieben wird. Heute bat die Tochter Barbara Michler Mari um Unterstützung, weil sie gerade wieder gegen einen, so wie sie formuliert, "digitalen Rilke-Tsunami" ankämpfen muss.
Vier Kerzen
Eine Kerze für den Frieden,
die wir brauchen,
weil der
Streit nicht ruht.
Für den Tag voll Traurigkeiten
eine Kerze für den
Mut.
Eine Kerze für die Hoffung
gegen Angst und Herzensnot,
wenn
Verzagtsein unsren Glauben
heimlich zu erschüttern droht.
Eine Kerze,
die noch bliebe
als die wichtigste der Welt:
eine Kerze für die
Liebe,
voller Demut aufgestellt,
daß ihr Leuchten den Verirrten
für
den Rückweg ja nicht fehlt,
weil am Ende nur die Liebe
für den Menschen
wirklich zählt.© Elli Michler
Aus: Ich wünsche dir Zeit , ©
Don
Bosco Verlag, München, 3.Aufl. 2006
Macht bitte also gemeinsam mit, damit Barbara Michler das Werk ihrer Mutter zurück erobert!!!
Das Gedicht ist (wie einige mehr von Elli Michler) wunderschön, nicht nur in der Weihnachtszeit, oft schon hätte ich es gerne hergenommen und habe es nicht gewagt, weil ich wusste, dass die Tochter nicht einverstanden ist.
Wenn ich da grad so drüber nachdenke: könnte es nicht sein, dass viele die "Rilke-Version" hernehmen, weil der eben (so hart es klingt) lange genug tot ist....? (Immerhin ist Rilke ja nicht gerade der Schlechteste, mit dem man 'verwechselt' werden kann)
Ganz ehrlich: ich habe es bisher nicht gewagt und würde es auch jetzt nicht wagen, das Gedicht in den Blog zu stellen und ich glaube, wenn Barbara Michler zukünftig Raubkopierer finden will, wird sie sich nach der Aktion erst recht schwer tun...
Ich persönlich finde es nicht ganz ok, erst zu ahnden und dann mehr oder minder die gleichen Leute (zB: die Blogger) um "Hilfe" zu rufen - aber bitteschön nur nach gewissen Regeln...
Hm, ich weiß nicht, ob ich mich da vor den Karren spannen lassen möchte...
Dir liebe :bussi:
Eveline
vom 17.12.2007, 22.14