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abc etueden – Textwoche 12.13.20


abc etueden – Textwoche 12/13.2020




Die letzten Tage habe ich mich kaum hinaus getraut, obwohl die Sonne schien und ich unbedingt Vitamin D tanken muss. So hatte es mir meine Orthopädin verordnet, nachdem sie festgestellt hatte, dass ich einen erheblichen Vitamin D Mangel habe und meine Werte für die Knochendichte erschreckend schlecht waren. Dabei bin ich aus beruflichen Gründen schon ziemlich oft draußen. Aber die letzte Zeit nicht mehr. Immerhin war es trübe, regnerisch und unheimlich kalt, so dass ich dachte, ich würde erfrieren. 

Lächerlich eigentlich, denn bei solchen Temperaturen erfriert man nicht. Ausgerechnet ich denke so, wo ich mich doch immer lustig über den Kollegen mache, weil der nun dreifach Klamotten trägt und eine Frostbeule ist. Nach langer Zeit bin ich nun draußen gewesen, ich habe hier und da die Forsythien blühen sehen und wollte mir ein wenig den Frühling in die Stube holen. 

Ich bin darauf vorbereitet immer im Zick Zack Lauf durchs Dorf zu gehen. Für den Fall, dass mir Menschen begegnen, um ja den vorgeschriebenen Abstand zu halten, den die großen Männer aus der Politik dringendst empfehlen. Wir alle wissen um die Corona Krise und wir alle sollten uns daranhalten. Aber niemand verbietet einen Spaziergang, der kontrolliert ist. Im Dorf ist es ruhig, ich begegne keiner Menschenseele und es fühlt sich anders an, nicht wirklich. Fehlte noch, dass ich aus einem Traum erwache und feststelle, dass ich geschlafwandelt bin. Sonst spielen hier überall Kinder, lehnen alte Menschen aus den Fenstern oder Balkonen, Autos sind unterwegs, sogar Vögel flattern hier und da. Aber auch die schweigen heute merkwürdig still. Und während ich darüber nachsinne, dass ich keinen Vogel höre, komme ich an einem Forsythien Strauch vorbei und bediene mich. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass es keine Ausgangssperre gibt, sonst kann ich die Vase nicht mit neuen Blumen füllen.



Es sind genau 298 Wörter




Wie und wo und warum findest du >>> HIER <<<






Anne Seltmann 25.03.2020, 17.24

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Rosi

ein schönes Bild mit den Forsythien
ja man überlegt ..
raus oder nicht raus
aber es ist ja nicht verboten
da war ich dann gestern auch wieder mit meinem Vater unterwegs
es war schön aber ein ekliger kalter Wind blies
die Leute scheinen sich an die Vorgaben zu halten
es waren doch einige unterwegs
liebe Grüße
Rosi

vom 26.03.2020, 13.37
1. von Christiane

Hi Anne, schön, dass du dich an die Etüden erinnert hast! Ja, mit deiner Wahrnehmung bist du nun wirklich nicht allein: Es ist ein bisschen gespenstisch auf den Straßen. Schlimmer als Sonntag und Feiertag zusammen, und so ruhig! Ich meine, ich finde es in der Großstadt schon ruhig (wenn auch Vorort), wie muss es dann erst op'n Dörpen sein?
Um die Ausgangssperre sind wir ja hoffentlich erst mal herumgekommen ...
Liebe Grüße
Christiane

vom 25.03.2020, 18.40