Ausgewählter Beitrag

Marius Nature Thursday N° 13/2025


N° 13/2025






Der Farn-


wie ein leises Flüstern aus vergangener Zeit.
Seine Blätter, kunstvoll gefiedert, entrollen sich mit der Geduld eines alten Liedes.
Er wächst im Halbschatten, wo das Licht gefiltert fällt –
nicht fordernd, nicht laut,
sondern voller stiller Präsenz.

Ein grüner Architekt der Stille,
der den Waldboden wie ein Geheimnis bedeckt.
Er braucht kein Aufsehen,
nur feuchte Erde und den Hauch des Morgens,
um sich in seiner ganzen Anmut zu zeigen.

Der Farn –
eine Pflanze wie ein Gedicht,
geschrieben in der Sprache der Schatten.


~*~


©  Anne Seltmann






Der Farn hat seit jeher etwas Geheimnisvolles, denn er gehört zu den ältesten Pflanzen der Erde – schon vor Millionen Jahren spross er aus dem Boden, als noch keine Blumen blühten.
In vielen Kulturen gilt der Farn deshalb als Symbol des Verborgenen. In alten Mythen hieß es, dass Farnblüten unsichtbar seien – oder nur in der Johannisnacht
kurz aufleuchten. Wer sie fände, würde Glück, Reichtum oder sogar die Gabe erhalten, sich selbst unsichtbar zu machen.

Die Art, wie sich der Farn langsam entrollt – Blatt für Blatt, Spirale um Spirale – ist zum Symbol für inneres Wachstum geworden. In der Maori-Kultur Neuseelands etwa steht der junge Farn (genannt koru) für Erneuerung, Harmonie und das sich ständig Entfaltende. Dieses Motiv findet sich auch in Kunst, Tattoos und Architektur wieder.

Weltweit gibt es etwa 10.000 bis 12.000 Farnarten – manche Quellen sprechen sogar von bis zu 15.000, je nachdem, wie fein die botanische Einteilung erfolgt. Damit gehören Farne zu den artenreichsten Pflanzengruppen, direkt nach den Blütenpflanzen. Sie kommen auf allen Kontinenten vor – von den Tropen bis zur Arktis – und wachsen in unterschiedlichsten Lebensräumen











Anne Seltmann 10.04.2025, 08.14

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Elke

Zwei sehr schöne Fotos, liebe Anne. Ich habe gerade gestern entdeckt, dass sich auch bei uns im Garten die ersten neuen Farnwedel entfalten. Das ist immer wieder ein ganz besonderer Anblick.
Deine Erläuterungen dazu sind auch sehr interessant.
Herzliche Grüße – Elke

vom 10.04.2025, 16.15
Antwort von Anne Seltmann:



Dankeschön!

2. von Wolfgang Weiland

'ein Gedicht in der Sprache der Schatten ', wunderschön gesagt...
Liebe Grüße Wolfgang

vom 10.04.2025, 10.09
Antwort von Anne Seltmann:



Ich danke dir sehr, lieber Wolfgang!

1. von Sari

Großartig! Ich liebe einfach alles daran. Die Aufnahmen sind wie von einer anderen Welt.

vom 10.04.2025, 08.36
Antwort von Anne Seltmann:



Vielen Dank Sari!

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