6:00 Uhr
Gestern hatte ich einen Anruf aus der UKSH (Universitätsklinik Schleswig-Holstein) auf meinen Anrufbeantworter. Ohjeee, die HNO Klinik. Ich habe ja kommenden Donnerstag meine CI-OP. Jaaaa, Freude!... die sagen den Termin ab und ich bekomme einen neuen. Aber das verschiebt nur meine Angst auf die bevorstehende OP. Ich rufe mit klopfendem Herzen zurück und erhalte die Info, dass ich heute noch einen Abstrich machen muss, um zu sehen ob ich Corvid 19 frei bin.
Ich habe relativ gut geschlafen, war aber um 5:00 wach. Und mein erster Gedanke gilt natürlich der OP.
Ich kann noch nicht mal sagen, was mich beunruhigt, aber das mich etwas beunruhigt ist schon mal klar wie Kloßbrühe. Immer wieder blitzt dieser Gedanke auf "Donnerstag-ist-die-OP" und das Herz hüpft tausendfach in die Hose. Es ist ja nicht die erste OP und nie hatte ich annähernd so Angst. Aber diesmal.
Die Tasche ist schon seit Sonntag gepackt und ich überprüfe anhand meines Notizzettels, ob ich an alles gedacht habe. Denn der Lieblingsmensch kann mir nichts nachbringen. Auch kann er mich nicht besuchen kommen. Ich denke aber, dass ich vielleicht über Facetime mit ihm sprechen kann.
7:20
Ich fahre jetzt los und bin um 7:40 im Parkhaus der HNO Klinik!
8:00 Uhr
Einmal zur Anmeldung, Nummer ziehen, ich bin Gott sei Dank die zweite Patientin und brauche nicht lange warten. Von der Anmeldung in der HNO geht's hinüber zur Augenklinik, die den Abstrich macht.
8:10
Nun habe ich den Abstrich hinter mich gebracht. Auf meine Frage hin, wann ich das Ergebnis erhalten kann, erfahre ich dass er 24 Stunden braucht. Da rattert es in meinem Kopf. Da bin ich ja schon stationär in der Klinik !??? Nun, ich denke, dass ich keinen Kontakt mit jemanden hatte, der den Virus in sich trägt, aber gesetzt den Fall ja, dann sitze ich ja schon in der Klinik und darf wieder nach Hause und der ganze Stress war umsonst.
In all der Aufregung habe ich auf dem Klinikgelände mein Park-Ticket verloren. Netterweise hat mich der Mensch (für die Schranken) im Hintergrund mich ohne Zahlung "freigelassen".
8:30
Ich fahre an die Schleuse des NORD-OSTSEE-Kanals, ich muss mir den Ostwind erstmal durch den Kopf pusten lassen. Alles ist ruhig, kein Mensch breit und weit nur ein paar Möwen, die silbern in den Wolken schweben. Das lenkt ab von meinem Gedankenchaos!
9:00 Uhr
Nachher muss ich noch die Einweisung für die HNO-Klinik bei meinem Arzt des Vertrauens abholen. Jetzt werde ich mir erst mal ein Käffchen gönnen!
Anne Seltmann 05.05.2020, 09.27| (9/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PrivatePerlen | Ohren, Hörsturz, Tinnitus, Cochlear, Implantat,