Thema: PerlenhafteProjekte
Anne Seltmann 21.07.2023, 17.03 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
N° 217/2023
[ger]
Im Abendlicht
dämmernd am Wegesrand
ein goldstreuendes Butterblumengelb-
beschützende Hände
© Anne Seltmann
[eng]
In the evening light
twilight at the edge of the road
a gold-tinged buttercup yellow-
protecting hands
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 21.07.2023, 09.08 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Der Schwan
Des Mondes Strahlen flimmern
Magisch über den Teich,
Die Nixenblumen schimmern
Romantisch geisterbleich;
Es klingt der Nachtigall Weise
Voll tiefer Liebesglut,
Der weiße Schwan zieht leise
Über die schwarze Flut.
So wie der Mond durchziehet
Er langsam den dunklen Teich,
Das weiße Gefieder blühet
Wie Weiberbrüste weich;
Des Halses gefällige Krümmung
Vollendet den Zauberbann,
Nur eins trübt mir die Stimmung,
Dass er nicht fliegen kann.
Ich sah am Ostseestrande
Die wilden Schwäne ziehn,
Sah nach dem Tropenlande
Die Weithinklaft`rer fliehn,
Ich sah ihre Schwingen sich dehnen
Im Abendsonnenlicht –
Dir schnitt man Band und Sehnen,
Flugfreiheit kennst du nicht.
Und wenn dich treibt nach andern
Gewässern wilder Drang,
Das wird ein trauriges Wandern,
Ein trauriger Humpelgang;
Das stolze Bild entweichet
Armselig auf dem Land,
Manch Dichter dir darin gleichet,
Von Vorurteil gebannt.
Wen einmal gefesselt haben
Rücksicht und Strebertum,
Die Sucht nach Ehrengaben,
Nach hohlem Tagesruhm,
Nie mehr wird der gesunden –
Nur wer die Fessel flieht,
Flugfrei und ungebunden –
Der singt ein großes Lied
Anne Seltmann 20.07.2023, 17.04 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die Perle
Nimm, o Freundin, dieser Perlen,
Dieser Silbertropfen Band!
Denn die Göttin stiller Anmut
Hat dir selbst sie zuerkannt.
Als sie aus des Meeres Wellen
Wie ein Traum der Liebe stieg,
Kam demütig eine Muschel,
Die sie trug und sittsam schwieg.
Wellen hüpften um die Göttin,
Weste buhlten um sie her;
Aber die gefällig-gute
Dienerin gefiel ihr mehr.
»Womit soll ich dich belohnen?«
Sprach sie, und vom Silberglanz
Ihrer Glieder schwamm die Muschel
Silbern schon im Wellentanz.
»Nimm den Tropfen meines Haares,
Künftig nur der Unschuld Schmuck!«
Und der Tropfen ward zur Perle
In der Muschel, die sie trug.
Ewig jetzt ein Schmuck der Unschuld,
Stiller Anmut selbst ein Bild,
Ohne Gaukelei der Farben
In bescheidnen Reiz gehüllt,
Sehnet sie sich aus der Krone
Des Monarchen in das Band,
Das der Unschuld Haar umschlinget,
Einer Göttin Haar entwand.
Anne Seltmann 19.07.2023, 17.56 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 18.07.2023, 17.41 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 18.07.2023, 00.00 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL