Tag:

Welche Strategien wendest du an, um mit negativen Gefühlen umzugehen?
Meistens höre ich Musik oder widme mich dem Malen, manchmal auch dem Schreiben. Das hilft mir, meine Gefühle bewusst wahrzunehmen und anzunehmen, wie sie sind.
Manchmal gelingt es mir sogar, mit etwas Abstand und einem Hauch Humor auf die Situation zu blicken – oft ist es gar nicht so schlimm, wie es anfangs scheint.
Eines jedoch vermeide ich: meine Gefühle zu unterdrücken, denn das würde alles nur noch verstärken.
Anne Seltmann 29.03.2025, 07.43 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Es war einmal ein kleines, buntes Nadelkissen namens Bruno. Bruno hatte ein gemütliches Leben auf Omas Nähtisch – na ja, so gemütlich, wie es eben sein kann, wenn man ständig mit Nadeln gespickt wird. Jeden Tag steckte Oma hier eine Stecknadel rein, dort eine Sicherheitsnadel, und wenn sie besonders kreativ war, drückte sie auch mal eine krumme Stopfnadel in sein weiches Bäuchlein.
Eines Tages hatte Bruno genug. "Ich bin doch kein Kaktus!", murmelte er vor sich hin, während Oma gerade mal wieder eine besonders spitze Nadel in ihn rammte. "Ich werde mich wehren!"
In der nächsten Nacht, als alle schliefen, versammelte Bruno die Nadeln um sich. "Hört zu, meine spitzen Freunde! Wir müssen fliehen! Immer werden wir gepiekst, verloren oder gebogen! Heute Nacht verlassen wir diesen Nähtisch – für immer!"
Die Nadeln waren begeistert. Nur die dicke Stopfnadel seufzte: "Aber wohin?"
"Wir… äh… finden einen besseren Platz! Vielleicht eine Schachtel! Eine, wo man uns nicht dauernd missbraucht!", rief Bruno mutig.
Gesagt, getan! In einer halsbrecherischen Aktion rollte Bruno über den Tischrand, die Nadeln sprangen hinterher – und landeten klirrend auf dem Boden.
Am nächsten Morgen betrat Oma die Nähstube. Sie sah sich um, hob eine Augenbraue und murmelte: "Na, wer hat denn hier einen Aufstand geprobt?"
Dann sammelte sie Bruno und die Nadeln liebevoll auf, setzte ihn zurück auf den Tisch – und steckte alle Nadeln wieder sorgfältig hinein.
Bruno seufzte. Die Flucht war gescheitert. Aber in dieser Nacht, das schwor er sich, würde er einen neuen Plan schmieden!
Anne Seltmann 29.03.2025, 06.14 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Alchemisten des Mittelalters sammelten diese Tropfen, weil sie ihnen magische und heilende Kräfte zuschrieben – daher auch der Name Alchemilla
Anne Seltmann 29.03.2025, 05.35 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Während andere sich am Freitag den klassischen Fisch auf den Teller legen, gibt's bei mir was für die Augen – und nicht für die Pfanne! Ab sofort gibt es jeden Freitag ein KI-generiertes Bild mit Fischmotiven. Mal schillernd, mal kurios, mal ganz anders als erwartet – aber garantiert immer mit Flossen und Schuppen!
Ob Goldfisch im Weltall, Tiefsee-Kreaturen mit Stil oder einfach ein Schwarm Fische, der ins Wochenende treibt – lasst euch überraschen!
Jeden Freitag mal reinschauen – denn Freitag ist Fischtag!

Anne Seltmann 28.03.2025, 16.35 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

In einem kleinen, von Kerzenlicht erhellten Zimmer saß Clara an ihrem Schreibtisch und starrte auf das leere Blatt Papier vor ihr. Draußen fiel leise Schnee, und der Wind zeichnete unsichtbare Muster in die Dunkelheit. Es war ein Abend wie viele zuvor – und doch sollte heute etwas anders sein.
Seit Monaten lieferte sie sich mit Helena ein Wortgefecht. Es begann mit einer harmlosen Meinungsverschiedenheit, doch mit der Zeit wurde jedes Wort, jeder Kommentar zum Treibstoff für einen nicht enden wollenden Streit. Helena wusste genau, wie sie Claras Reaktionen provozieren konnte. Und Clara? Sie ließ sich jedes Mal darauf ein.
Doch heute, in der stillen Atmosphäre dieses winterlichen Abends, fiel ihr Blick auf einen alten Spiegel an der Wand. Es war ein Familienerbstück, mit einem leicht getrübten Glas und verschnörkeltem Rahmen. Sie sah hinein – und erkannte etwas, das ihr zuvor entgangen war: Müdigkeit in ihren Augen.
Plötzlich wurde ihr klar, dass sie sich in einen Kampf verstrickt hatte, der nur einer Person nützte – und das war nicht sie. Helena lebte von diesen Auseinandersetzungen. Jede ihrer Reaktionen war wie ein Echo, das die nächste Anschuldigung befeuerte. Und Clara? Sie hatte sich selbst in einer Endlosschleife verloren.
Mit einem tiefen Atemzug nahm sie das Blatt vor sich und schrieb nur eine einzige Zeile:
"Ich steige aus."
Es war ihr Abschied, ihre Befreiung – ihr stilles Geschenk an sich selbst. Sie wusste, dass Helena weitermachen würde, das tat sie immer. Doch ohne Claras Antworten würde ihr die Bühne fehlen.
Clara faltete den Zettel, legte ihn auf den Tisch und stand auf. Zum ersten Mal seit Langem fühlte sie sich leicht. Der Spiegel vor ihr wirkte nun nicht mehr trüb – sondern klar.
Und während der Schnee draußen weiterfiel, beschloss sie, dass es Zeit für neue Kapitel war. Kapitel, in denen sie nicht länger auf jemand anderen reagieren musste – sondern ihre eigene Geschichte schrieb.
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 28.03.2025, 09.15 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Reise des Krokus
Es war ein kalter Wintertag, als tief unter der Erde ein kleiner Krokus begann, sich zu regen. Die Erde war noch frostig, doch er spürte, dass seine Zeit gekommen war. Mutig schob er sich Stück für Stück nach oben, bis er endlich das Licht erblickte.
Die Sonne wärmte seine zarten Blütenblätter, und während der Schnee um ihn herum langsam schmolz, öffnete er sich in leuchtendem Violett. Er war der Erste, der den Frühling ankündigte, und schon bald summten die ersten Bienen um ihn herum, dankbar für den süßen Nektar.
Die Menschen, die an ihm vorbeigingen, lächelten. "Schau, ein Krokus! Der Frühling ist nicht mehr weit!" flüsterten sie. Und so wusste der kleine Krokus, dass er nicht nur eine Blume war – sondern ein Bote der Hoffnung.
28.03.2025, 06.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL