Tag: Heidi
Charlotte von Ahlefeld
Anne Seltmann 11.11.2022, 09.13 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die einsame Wolke
Sonne warf den letzten Schein
Müd im Niedersinken,
Eine Wolke noch allein
Schien mir nachzuwinken.
Lange sie wie sehnend hing,
Ferne den Genossen.
Als die Sonne unterging,
War auch sie zerflossen.
~*~
Martin Greif
(eigentlich Friedrich Hermann Frey)
Anne Seltmann 15.10.2022, 18.52 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
An den Mond
Wandle, wandle, holder Schimmer!
Wandle über Flur und Au,
Gleitend, wie ein kühner Schwimmer,
In des stillen Meeres Blau.
Sanft im Silberglanze schwebest
Du so still durchs Wolkenmeer,
Und durch deinen Blick belebest
Du die Gegend rings umher.
Manchen drücket schwerer Kummer,
Manchen lastet Qual und Pein;
Doch du wiegst in sanften Schlummer
Tröstend ihn, voll Mitleid, ein.
Sanfter als die heiße Sonne,
Winkt dein Schimmer Ruh und Freud,
Und erfüllt mit süßer Wonne,
Tröstung und Vergessenheit.
Hüllst in dichtbewachsnen Lauben
Mit der sanften Fantasie
Ganz den Dichter; machst ihn glauben,
Seine Muse weiche nie.
Und auch mich hast du begeistert,
Der ich dir dies Liedchen sang,
Meiner Seele dich bemeistert,
Da mein Lied sich aufwärts schwang!
~*~
Franz Grillparzer
(1791-1872)
Anne Seltmann 26.07.2022, 15.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Tief verhangen der Himmel
Tropfen fallen und fallen in den Augenblick
Hier stehe ich im Regen
durchnässt von tausend Tropfen Glück
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 15.07.2022, 17.53 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die Sonne im Abendkleid
Leise versinkt sie tänzelnd hinter den Wolken.
Und der Tag verneigt sich.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 06.07.2022, 17.50 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Der Himmel lächelt
über den sonnendurchglitzerten
Ozean-
Sehnsucht nach Weite
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 26.05.2022, 09.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Die Wolken
Seid mir gegrüßt, ihr Wolken!
Allwissende, denn Töchter
Seid ihr des Meers, und wisset
Was alles seine Tiefen
Geheimnißvoll verhüllen;
Und kaum geboren, steiget
Ihr in das Reich der Lüfte,
Und schauet auf den Menschen,
Den die Natur an's Erdreich
Gefesselt hält, hernieder
Aus schwindelhafter Höhe.
Wie euch beliebet, wallet
Nach Osten und nach Westen,
Nach Süden oder Norden
Ihr auf windschnellen Flügeln,
Und sehet Berg' und Thäler
Und Wälder und Gefilde,
Unabsehbare See,
Der Ströme Quell' und Mündung
Mit einem einz'gen Blicke,
Und seht auf Städt' und ihre
Unruhigen Bewohner,
Ameisenhaufen ähnlich,
Mitleidig lächelnd nieder.
Selbst tragt in euerm Schooße
Ihr Sturm, Gewitter, Regen.
Hier schnellt ihr Schlangenblitze,
Gefolgt von lauten Donnern;
Da schüttelt ihr die Wipfel
Erhabner Eichenwälder;
Dort strömt wohlthät'gen Regen
Ihr auf die dürren Felder.
Ihr spielet mit der Sonne,
Dem Monde und den Sternen,
Bald sie in voller Klarheit
Uns Sterblichen hienieden
Darstellend, bald in zarte,
Oft auch in dichte Schleier,
Wie's euch gefällt, sie hüllend.
~*~
Elisabeth Kulmann
1808 - 1825
deutsch-russische Dichterin
Anne Seltmann 05.04.2022, 09.40 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Über mir Unendlichkeit
Ein Streifen Hoffnungsschimmer
im blaudurchtränkten Himmel-
Die Lerche zwitschert ihr Lied
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 26.03.2022, 09.34 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL