Der Wind und die Sonne gerieten eines Tages
darüber in einen Streit, wer es von den beiden wohl schneller schaffen würde,
den Wanderer dazu zu bringen, seine Jacke auszuziehen
"Okay!", sagte der Wind "Lass uns einen Wettkampf daraus machen."
Der Wind begann. Er blies so fest er nur konnte
und stürmte und tobte und wollte dem Mann seine Jacke mit Gewalt vom Leib
reißen.
Aber der Wanderer zog seine Jacke nur immer fester um sich und hielt sie mit beiden Händen fest.
Nach einer ganzen Weile gab der Wind auf.
Dann war die Sonne an der Reihe. Sie wählte einen
anderen Weg: Liebevoll sandte sie dem Wanderer ihre warmen Strahlen.
Und es
dauerte nicht lange, bis er die Jacke aufknöpfte und sie ganz auszog.
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nach der Fabel von Aesop
Wer die meisten Kräfte hätte,
einen armen Wandersmann
seiner Kleider zu berauben.
Wind begann;
doch sein Schnauben
tat ihm nichts; der Wandersmann
zog den Mantel dichter an.
Wind verzweifelt nun und ruht;
und ein lieber Sonnenschein
füllt mit holder, sanfter Gluth
Wanderers Gebein.
Hüllt er nun sich tiefer ein?
Nein!
Ab wirft er nun sein Gewand,
und die Sonne überwand.
"Übermacht, Vernunftgewalt
Macht und lässt uns kalt;
Warme Christusliebe –
Wer, der kalt ihr bliebe?"
~*~
Geschichte und Fabel
Johann Gottfried Herde
Anne Seltmann 15.04.2024, 11.44| (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: AutorenPerlen | Wettstreit, Sonne, Wind, Febl, Poem, Geschichten, Aesop, Fabel,
15.04.2024, 01.00| (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Montagsherz, Anette, Frau Waldspecht, Herz, Bing,