Thema: PerlenhafteProjekte

Der Weihnachtsstern trägt einen Namen, der fast so zart und poetisch klingt wie sein Erscheinungsbild: Poinsettia. Dieser Name stammt vom amerikanischen Botaniker Joel Roberts Poinsett, der die Pflanze im 19. Jahrhundert aus Mexiko mitbrachte, wo sie schon damals als Symbol für Erneuerung und Licht galt. Dort nennt man sie "Flor de Nochebuena", Blume der Heiligen Nacht. Schon diese Herkunft lässt erahnen, dass der Weihnachtsstern weit mehr ist als nur ein dekoratives Wintergewächs.
Sein leuchtendes Rot ist das erste, was ins Auge fällt. Doch viele wissen nicht, dass es sich dabei gar nicht um Blüten handelt, sondern um farbige Hochblätter, die wie ein natürlicher Rahmen wirken. In ihrer Mitte sitzen die kleinen, unscheinbaren Blüten, die das ganze Erscheinungsbild noch geheimnisvoller machen. Die Poinsettia scheint in sich selbst zu strahlen und bringt selbst in dunklen Dezembertagen ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit in jeden Raum. Ich selbst habe wenig Glück mit ihm, schaue ihn mir aber gerne an. Allerdings lieber ohne den ganzen Glitzerkram!
Anne Seltmann 02.12.2025, 06.12 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Im Botanischen Garten in Kiel standen während des Skulpturensommers die Figuren von Philine Fahl. Viele Besucherinnen und Besucher blieben damals neugierig stehen, denn diese Skulpturen wirken auf den ersten Blick ungewöhnlich, aber zugleich sehr zugänglich. * Philine Fahl ist in Kiel aufgewachsen und lebt heute in Köln, und ihre Arbeiten sind stark von ihrem typischen, wiedererkennbaren Stil geprägt.

Ihre Figuren sind rundlich und bewusst reduziert gestaltet. Die Körper sind kompakt, die Köpfe schlicht, oft eiförmig, und die Gesichter bestehen meist nur aus wenigen Linien. Diese Vereinfachung gibt den Skulpturen eine eigene Ausdruckskraft. Sie wirken freundlich, manchmal ein wenig verschmitzt, und strahlen eine entspannte Ruhe aus.

Im Botanischen Garten fügte sich diese Art von Figur sehr gut in die Umgebung ein. Zwischen den Pflanzen und Wegen standen sie wie Besucher, die eine Pause eingelegt hatten. Sie drängten sich nicht auf, sondern waren angenehme Begleiter im Grünen. Die klare Formensprache, kombiniert mit einer leichten Portion Humor, machte sie zu echten Blickfängen, ohne laut oder aufdringlich zu sein.
So wurde der Garten für eine Weile zu einem Ort, an dem Kunst und Natur unkompliziert nebeneinander standen – und die Figuren von Philine Fahl hatten daran großen Anteil.
[* Namensnnenung...unbeauftragt und unbezahlt !]
Juttas...
Anne Seltmann 02.12.2025, 05.59 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Beim Sichten meiner Bilder, bin ich auf einige meiner Nähprojekte gestoßen.
Ich habe diverse Sachen für meine Kindergartenkinder genäht und natürlich auch für mich.
Von links nach rechts…
Links oben ist ein Nähprojekt gewesen, dass ich bei *vonlangehand gesehen hatte. Da habe ich mir die Nähanleitung für die kleinen Schiffchen gekauft.
Dann kommen als nächsten Turnbeutel, die ich für meine Kindergartenkinder genäht hatte, als Abschiedsgeschenke, für den Übertritt in die Grundschule. Die habe ich frei nach Schnauze genäht. Ich habe diesen Stoff gewählt, damit sie ihn selbst ausmalen können.
Daneben unschwer zu erkennen bin ich. Zumindest erkennen mich alle, die mich schon einmal gesehen haben. In der Anfangszeit habe ich wie verrückt Masken genäht. Für uns, für die Familie, für Freunde – bestimmt rund zweihundert Stück sind dabei entstanden.
Die Lenker-Tasche fürs Fahrrad daneben war ein Geschenk für das Nachbarsmädchen, entdeckt bei * Lybstes
Unten links seht ihr ein Puppenkleidchen, das ich ohne Vorlage genäht habe. Ein Hängerchen beziehungsweise Schürzenkleid, das ich bei * Stoff -Schmiede entdeckt und mir den Zuschnitt selbst zurecht gefriemelt habe.
Dann kommt Öwe, * die Möwe, die ich für die Sprachförderung in meinem Kindergarten genäht hatte. Öwe ist übrigens herrlich frech.
Und ganz zum Schluss durfte eine Puppenwindel natürlich nicht fehlen – ebenfalls frei genäht und ohne Plan, einfach aus der Idee heraus.
Anne Seltmann 01.12.2025, 15.16 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Heute nehme ich euch ein wenig mit zum Kloster Ettal, welches auf unserem Programm während unseres Urlaubs in Murnau am Staffelsee lag. Schon wenn man sich dem Kloster nähert, versteht man, warum es seit Jahrhunderten Pilger und Besucher anzieht. Die imposante barocke Klosteranlage wirkt fast wie aus der Zeit gefallen. Der riesige Innenhof öffnet sich mit einer solchen Grandezza, dass man für einen Moment den Atem anhält, bevor man die Basilika betritt.


Im Inneren ist es, als hätte jemand die Pracht eines ganzen Jahrhunderts in Gold und Stuck gegossen. Eine Kuppel, die sich endlos nach oben wölbt, Fresken, die wie auf den Himmel gemalt scheinen, pompöse Altäre und Verzierungen, die im Licht glänzen und schimmern. Jeder Winkel erzählt von Handwerk und Hingabe, von Kunstfertigkeit und spiritueller Erhabenheit. Es ist einer dieser Orte, an denen man automatisch leiser wird, weil das Gebäude selbst zu sprechen scheint. Man schaut, staunt - und stellt fest, wie klein man ist inmitten all dieses Prunks und dieser Geschichte.

Das Kloster Ettal, gegründet 1330 von Ludwig IV. der Bayer auf dem Rückweg von seiner Krönung in Rom zieht Besucher bis heute mit seiner Geschichte und seiner Pracht in den Bann.
Seit 1900 lebt dort wieder eine Gemeinschaft von Benediktiner-Mönchen, die klösterliches Leben pflegen, Gebet, Arbeit und Gastfreundschaft.
Anne Seltmann 28.11.2025, 08.11 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Unter der Oberfläche des Wassers lebten zwei Fische, beinahe durchsichtig vor Reinheit. Sie bewegten sich, als wären sie nicht aus Schuppen und Fleisch, sondern aus Atemzügen und Erinnerung. Niemand wusste, wie alt sie waren oder woher sie kamen. Manche sagten, sie hätten einst im Meer der Wünsche geschwommen, andere behaupteten, sie seien Träume, die den Schlaf verlassen hatten.
Sie waren untrennbar. Nicht weil sie einander brauchten, sondern weil sie einander verstanden. Der eine war Mut, der andere Gelassenheit. Wenn einer aufstieg, folgte der andere, wenn einer versank, hielt ihn der andere an der Flosse und führte ihn zurück ins Licht.
Über ihnen glitten Luftblasen wie Gedanken, die nie ausgesprochen wurden. Und während die Welt an der Oberfläche lärmerfüllte Tage und unruhige Nächte zählte, schufen die beiden ihren eigenen Rhythmus, langsam und still.
Manchmal kamen Menschen an das Glas ihres Aquariums, fasziniert von dieser ungewöhnlichen Schönheit. Sie sahen zwei Fische. Sie sahen Harmonie. Doch keiner erkannte, dass es in Wahrheit ein Versprechen war, das sie da betrachteten:
Immer weiterzuschwimmen. Auch dann, wenn alles schwer wirkt, wenn die Welt verschwommen erscheint, wenn man den Grund nicht sieht.
Denn die Fische wussten etwas, das die Menschen oft vergessen: Wer nicht aufgibt, der treibt nicht. Hey bleibt in Bewegung!
Und so schwammen sie weiter – leicht, lautlos und unerschütterlich. Als Erinnerung daran, dass man auch im tiefsten Wasser niemals allein ist.
Anne Seltmann 28.11.2025, 06.10 | (0/0) Kommentare | TB | PL

621. Was machst du mit Souvenirs, die du bekommen hast?
Ich habe noch nie welche bekommen!
622. Von wem hast du vor Kurzem Abschied genommen?
Gott sei Dank von niemandem!
623. Bist du (oder wärst du) eine Jungenmutter oder eine Mädchenmutter?
Ich war eine Jungenmutter und nun bin ich eine Jungenoma (2 x). Wobei mir mein Enkelmädchen auch sehr am Herzen liegt!
624. Hast du schon mal individuelle Ansichtskarten gestaltet?
Ja, das mache ich regelmäßig.
625. Wir würde dich deine Familie beschreiben?
Liebevoll, aufmerksam, empathisch
626. Wonach suchst du deine Kleidung aus?
Nach meinem Bauchgefühl und nach dem was mir steht.
627. Welche deiner Eigenschaften magst du nicht?
Meine Ungeduld…früher war das mein zweiter Vorname, aber mit zunehmendem Alter ist es nicht mehr ganz so schlimm.
628. Welches Gericht würdest du am liebsten jeden Tag essen?
Rouladen, Rotkohl mit Semmelknödel!
629. Mit welchem Gefühl spazierst du durch den Zoo?
So gehe ich erst einmal nur hin, um schöne Fotos zu machen. Doch fast gleichzeitig schleicht sich ein bedrückendes Gefühl ein, weil viele Tiere dort nicht wirklich artgerecht leben können. Auch wenn Tierparks gerne betonen, ihre Existenz diene der Arterhaltung, bleibt dieser Zwiespalt für mich immer spürbar.
630. Bei welcher Angelegenheit hättest du deine Grenzen früher aufzeigen müssen?
Man merkt oft erst hinterher, dass man zu lange höflich, geduldig oder verständnisvoll war. Grenzen hätte man früher ziehen müssen, wenn man sich klein gemacht hat, um anderen Raum zu geben. Wenn man Ja gesagt hat, obwohl alles in einem Nein geschrien hat. Wenn man sich erklären, rechtfertigen oder entschuldigen musste, ohne dass jemand die eigenen Bedürfnisse ernst nahm. Wenn ein Gefühl blieb, ausgenutzt, übergangen oder vereinnahmt worden zu sein. Meistens ist der Moment verpasst, in dem das eigene Bauchgefühl leise fragte: "Geht es hier noch um mich oder nur noch um die anderen?" That's the point.
Anne Seltmann 27.11.2025, 09.45 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Ich gehe gerne in den Botanischen Garten hier in Kiel. Obwohl ich schon jahrelang dorthin gehe, entdecke ich immer wieder etwas Neues. Oder ich fotografiere zum hundertsten Mal wie der einmal die Pflanzen im Tropenhaus. Das Tropenhaus ist für mich jedes Mal wie ein kleiner Kurzurlaub. Luftfeuchtigkeit, Wärme, diese riesigen Blätter. Nur gibt es dort ein kleines Problem, das wohl jede Kamera kennt: Sie beschlägt sofort, sobald man aus der kalten Außenwelt hineintritt. Der Feuchtigkeitsschock schlägt erbarmungslos zu.
Dabei ist die Lösung so simpel wie genial. Eine Kamera braucht genau das gleiche wie wir, wenn wir in so ein warmes Treibhaus gehen. Einen Moment Zeit zum Ankommen. Ich lasse sie deshalb immer erst in der Tasche oder eingewickelt in einem Tuch. Kein Stress, keine Hektik. Die Kamera darf sich langsam an die neue Umgebung gewöhnen und meistens verhindert das schon, dass sich feuchte Luft auf Glas oder Sensor legt.

Falls es doch passiert, gilt die goldene Regel: kein hektisches Herumreiben mit Pullover oder Jackenärmel. Das verschmiert und hinterlässt nur Spuren. Besser einfach einen Moment warten oder ganz behutsam mit einem Mikrofasertuch arbeiten. Die Feuchtigkeit verschwindet von selbst, wenn man sie lässt. Noch ein kleiner Trick, den ich liebe und der erstaunlich zuverlässig funktioniert: Die Kamera schon draußen in eine Tüte stecken, drinnen ein paar Minuten warten und erst dann fotografieren. Auf diese Weise hat sie genug Zeit, sich zu akklimatisieren. Und ein letzter Hinweis aus eigener Erfahrung: Die Kamera nicht nah am Körper tragen. Die Wärme macht alles nur schlimmer.
Seit ich diese Gewohnheiten habe, schaffe ich es fast jedes Mal ohne beschlagene Linse. Und dann steht dem schönsten Moment im Tropenhaus nichts mehr im Weg. Dieses Gefühl, wenn die ersten Bilder gelingen und alles dampft und glänzt. Genau dafür gehe ich immer wieder gerne hin.
Anne Seltmann 27.11.2025, 07.45 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL


ich träume mich an den strand,
nicht in postkartenfarben,
sondern in diese leise fläche,
die von weite spricht,
ohne ein wort zu kennen.
das meer nimmt meine gedanken auf,
wie ein archiv der dinge,
die nie gesagt wurden.
es lässt sie treiben,
knapp unter der oberfläche,
wo sie nicht entscheiden müssen
zwischen sinken und schweben.
ich träume mich an den strand,
wo jede welle ein versuch ist,
neu zu beginnen,
wo das salz sich mischt
mit dem, was ich festhalte
und dem, was ich endlich loslasse.
vielleicht bin ich nicht angekommen.
vielleicht reicht es,
in der bewegung zu bleiben,
dorthin zu träumen,
wo das meer spricht:
wirf dich hinein.
ich trag dich eine weile.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 26.11.2025, 08.38 | (7/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Sitzbank ist so alt, dass sie keinen einzelnen Erfinder hat. Menschen haben schon gesessen, bevor jemand auf die Idee kam, Stühle zu bauen. Die Bank ist eigentlich die erste Form eines Sitzmöbels.
Schon im alten Ägypten vor über 3.000 Jahren gab es lange Holzbänke, und im alten Griechenland und Rom standen steinerne Sitzbänke in Tempeln, Badehäusern und später in Arenen. Im Mittelalter waren Bänke vor allem in Burgen und Hallen üblich, lange bevor Stühle für alle normal waren. Und seitdem hat sich die Bank kaum verändert: eine Fläche, auf der mehrere Menschen sitzen können – simpel und genial.
Man kann also sagen: Die Sitzbank wurde nicht erfunden wie ein Produkt, sondern entstand langsam und natürlich aus der Idee, gemeinsam Platz zu haben. Sie ist eines der ältesten Möbelstücke der Menschheit.

Anne Seltmann 26.11.2025, 07.10 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL