Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: P

4. Advent




[Bild & Text © Anne Seltmann]




Wir warten aufs Christkind

Es war Heiligabend, und die kleine Tilda saß mit ihrer Familie im gemütlich geschmückten Wohnzimmer. Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen und Tannenzweigen lag in der Luft, und die Kerzen am Adventskranz warfen ein warmes Licht.

"Wie lange dauert es noch, bis das Christkind kommt?", fragte Tilda ungeduldig und zupfte an ihrem roten Kleid. Ihre Mutter lächelte und sagte: "Bald, mein Schatz. Aber das Christkind kommt nur, wenn wir ihm zeigen, wie geduldig wir sein können:"

Um die Zeit zu überbrücken, schlug Oma vor, Weihnachtslieder zu singen. Tilda holte ihr kleines Glöckchen, und die Familie stimmte "O Tannenbaum" an. Danach erzählte Opa eine Geschichte von seiner eigenen Kindheit, als er einmal das Christkind beinahe gesehen hatte – zumindest behauptete er das.

Als die Minuten verstrichen, wurde die Spannung immer größer. Tilda schaute immer wieder zum Fenster, um zu sehen, ob draußen etwas leuchtete. Doch alles war still, nur der Schnee glitzerte im Mondschein.

Dann erklang ein leises Klingeln. Tilda hielt den Atem an. "Das Christkind war da!", rief sie begeistert. Schnell eilten alle in die Stube, wo der Baum in voller Pracht leuchtete. Unter ihm lagen Geschenke, und die goldenen Kugeln schimmerten wie Sterne. 

Tilda war überglücklich, doch sie wusste: Das Warten aufs Christkind war fast genauso schön wie der Moment, in dem es schließlich da war. Denn in dieser Zeit hatte sie mit ihrer Familie gelacht, gesungen und die Magie des Weihnachtsabends gespürt.

"Ich glaube, das Christkind hat uns zugeschaut, wie wir so schön zusammen waren", sagte sie leise, während sie ihre Mutter umarmte. Und alle nickten, denn sie wussten, dass Weihnachten genau darum ging.


Anmerkung:

Diese Geschichte hat sich tatsächlich so zugetragen und es handelt sich um meine eigene!







22.12.2024, 00.00 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Spiegelungen 2024 N° 12










Das Wetter  hier in Kiel ist einfach nur grau und trist. Keine Spur von Schnee, nur Wolken und Regen bestimmen den Tag. Es sieht nicht danach aus, als würde es eine weiße Weihnacht geben – eher matschig als magisch.
Stattdessen bleibt es wenigstens drinnen gemütlich bei Kuscheldecke, Tee und der Versuch, das Beste aus der grauen Stimmung zu machen. Aber ein bisschen Enttäuschung über die fehlende Weihnachtsstimmung bleibt trotzdem. 












Anne Seltmann 20.12.2024, 18.44 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Floral Friday Fotos N° 285




N° 285








Es war einmal ein alter Baum, der am Rand eines verschneiten Waldes stand. Seine Äste waren knorrig und schwer, und obwohl der Winter ihn entblößt hatte, hing an einem seiner Zweige etwas Besonderes: ein Mistelzweig.

Der Mistelzweig war klein, doch er trug stolz seine immergrünen Blätter und seine perlweißen Beeren, die in der Wintersonne schimmerten. Die Tiere des Waldes flüsterten, dass der Zweig magische Kräfte besäße – Kräfte, die Frieden und Liebe brachten.

Eines kalten Morgens entdeckte ein junges Mädchen den Zweig. Sie war allein und traurig, denn sie hatte einen Streit mit ihrer besten Freundin gehabt. Der Mistelzweig schien sie zu rufen, und als sie ihn berührte, spürte sie plötzlich Wärme in ihrem Herzen. Sie nahm den Zweig vorsichtig mit nach Hause und hängte ihn über ihre Tür.

Am Abend klopfte es an der Tür, und draußen stand ihre Freundin, zögernd, aber mit einem entschuldigenden Lächeln. Unter dem Mistelzweig fielen sich die beiden in die Arme, und der Streit war vergessen.

Von diesem Tag an galt der Mistelzweig nicht nur als Symbol der Liebe, sondern auch der Versöhnung. Und jedes Jahr, wenn die Winterzeit kam, schmückten die Menschen ihre Türen mit Mistelzweigen – in der Hoffnung, dass sie Frieden und Freude in ihre Häuser bringen würden.




© Anne Seltmann





[eng]


Once upon a time there was an old tree that stood at the edge of a snowy forest. Its branches were gnarled and heavy, and although winter had stripped it bare, one of its branches held something special: a sprig of mistletoe.

The mistletoe was small, but it proudly bore its evergreen leaves and its pearly white berries that shimmered in the winter sun. The animals of the forest whispered that the sprig had magical powers - powers that brought peace and love.

One cold morning a young girl discovered the sprig. She was alone and sad because she had had a fight with her best friend. The mistletoe seemed to call to her, and when she touched it she suddenly felt warmth in her heart. She carefully took the sprig home and hung it over her door.

That evening there was a knock on the door, and outside stood her friend, hesitant but with an apologetic smile. The two fell into each other's arms under the mistletoe and the argument was forgotten.

From that day on, the mistletoe was not only a symbol of love, but also of reconciliation. And every year, when winter came, people decorated their doors with mistletoe - in the hope that it would bring peace and joy into their homes.

© Anne Seltmann 











Anne Seltmann 20.12.2024, 05.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Der kleine Fuchs und das Weihnachtslicht




[Bild KI genriert / Text © Anne Seltmann]


Im tief verschneiten Wald lebte ein kleiner Fuchs mit seinem roten, flauschigen Fell. Es war Heiligabend, und der Mond warf sein silbernes Licht auf die glitzernden Schneeflocken. Doch der kleine Fuchs fühlte sich einsam. Während die Tiere des Waldes sich in ihren Höhlen und Nestern aufwärmten, tappte er allein durch die weiße Stille.

Plötzlich entdeckte er etwas Seltsames. Ein warmes, goldenes Licht schimmerte durch die Bäume. Neugierig folgte er den Lichtstrahlen und fand eine kleine Lichtung, wo ein prächtiger Tannenbaum stand. Er war geschmückt mit Zapfen, Beeren und glitzernden Eiskristallen, die das Licht einer Laterne reflektierten.

Daneben saßen die Waldbewohner: eine Eule, ein Reh und ein paar Mäuse. "Komm näher, kleiner Fuchs," sagte die Eule mit einem sanften Lächeln. "Wir feiern Weihnachten und haben auf dich gewartet."

Der kleine Fuchs spürte, wie sein Herz vor Freude hüpfte. Gemeinsam erzählten sie Geschichten, teilten Beeren und wärmten sich an der Laterne.

In dieser Nacht lernte der kleine Fuchs, dass Weihnachten nicht von Geschenken lebt, sondern von der Wärme, die wir miteinander teilen. Er hatte nicht nur ein Fest, sondern auch Freunde gefunden, die ihn nie wieder allein ließen.

Und so wurde die Weihnachtslichtung jedes Jahr zum Treffpunkt aller Tiere, ein Ort voller Freude und Gemeinschaft.



© Anne Seltmann


Anne Seltmann 19.12.2024, 16.28 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 211



N° 211






Ein Boot liegt still,
am Ufer des Sees,
der Lack blättert,
das Holz knarrt leise im Wind.

Kein Ruder, kein Segel,
nur die Zeit,
die daran nagt,
wie Wasser an Steinen.

Die Wellen erzählen Geschichten,
die niemand mehr hört,
nur das Schilf wispert
von Tagen,
als das Boot noch getragen wurde.

Ein Schatten in der Sonne,
verloren zwischen Himmel und Spiegelbild.
Es wartet,
auf niemanden mehr,
denn selbst die Hoffnung
hat längst abgelegt.


~*~


© Anne Seltmann








Anne Seltmann 18.12.2024, 06.40 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 219/2024




219/2024 








Grün streckt sich hinauf,
zögernd, doch beharrlich.
An der roten Wand -
ein stiller Tanz der Ranken,
die Schatten nach oben werfen,
wie leise Fragen. 
Zwischen Schatten und Licht,
ein Atemzug Natur,
ein stilles Streben,
ein leises Überwinden. 


~*~

© Anne Seltmann










17.12.2024, 07.07 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drabble 2024 N° 07








Wortvorgaben für das Drabble:

Filzpantoffel + erwidern + nachdenklich

Regeln: 100 Wörter!




Das Wohnzimmer war unberührt, bis auf die Filzpantoffeln, die mitten im Raum lagen – ordentlich nebeneinander, als hätte jemand sie sorgfältig platziert. Kommissar Eriksson kniff die Augen zusammen. "Das passt nicht," murmelte er nachdenklich.

"Vielleicht ein Hinweis?" erwiderte sein Kollege Holmgren, die Szene skeptisch musternd.
Eriksson hob einen Pantoffel vorsichtig mit einem Stift an und entdeckte darunter eine hauchdünne Schicht schwarzen Staubs. "Das ist kein Zufall."

Vom Flur her knackte plötzlich ein Dielenbrett. Beide hielten inne, die Hand an der Waffe. War jemand zurückgekehrt? Oder war er nie gegangen? Die Stille dröhnte in ihren Ohren, als das Licht zu flackern begann. 







Vollendung der Geschichte:


Ein kalter Windhauch schien durch den Raum zu ziehen, obwohl alle Fenster geschlossen waren. Holmgren sah Eriksson an, sein Blick war starr. "Da stimmt was nicht…", flüsterte er.

Eriksson ließ den Filzpantoffel vorsichtig sinken und trat leise zur Tür. "Wer auch immer das ist", murmelte er, "der war hier die ganze Zeit."

Das Licht flackerte erneut, und diesmal fiel es für einen Moment komplett aus. Dunkelheit. Ein dumpfer Aufschlag. Als das Licht zurückkehrte, lag Holmgren auf dem Boden – bewusstlos.

Eriksson erstarrte. Da, mitten im Wohnzimmer, standen die Filzpantoffeln nicht mehr ordentlich nebeneinander. Sie zeigten jetzt direkt auf ihn. Ein Schauer kroch ihm über den Rücken. "Wer... oder was bist du?"Seine Stimme bebte.

Der Staub unter den Pantoffeln kräuselte sich leicht, als wäre er lebendig.

Plötzlich hörte er eine tiefe, hallende Stimme – leise, aber unüberhörbar: "Du hast mich gefunden."

Das Wohnzimmer war unberührt. Aber Eriksson wusste: Etwas war nie gegangen.

 

Das Motiv lag verborgen in der Vergangenheit des Hauses. Vor Jahrzehnten hatte hier ein Uhrmacher gelebt, ein stiller Mann, der kaum jemanden an sich heranließ. Er liebte nur seine Arbeit – und seine Pantoffeln. Niemand ahnte, dass er sein Lebenswerk, eine meisterhafte Uhr, im Boden unter dem Wohnzimmer versteckt hatte, bewacht von einer List: einem Fluch, der den Raum gegen Fremde verteidigte.

Der schwarze Staub war der Schlüssel. Eriksson begriff: Der Täter war nicht menschlich. Irgendein Eindringling hatte den Bann gebrochen – und den Zorn des Uhrmachers geweckt.

Die Pantoffeln, scheinbar harmlos, waren die letzte Warnung. "Das Motiv? Schutz", flüsterte Eriksson."Ein toter Uhrmacher und seine stille Rache."



 





Anne Seltmann 17.12.2024, 05.55 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

3. Advent






Das leuchtende Fenster


Es war Heiligabend, und alles war ganz still in der kleinen Stadt. Die Häuser waren festlich geschmückt, und aus den Fenstern schimmerte warmes Licht. Doch nicht alle Menschen saßen mit Familie zusammen.

Frau Winter, eine alte Dame, war allein. Sie saß in ihrem gemütlichen Sessel und schaute aus dem Fenster. Draußen schneite es, und die Straßen waren leer. Frau Winter seufzte. "Früher war Weihnachten fröhlicher", dachte sie.

Am anderen Ende der Stadt lag Jonne, ein Junge, der krank war und im Krankenhaus bleiben musste. Er wünschte sich nichts mehr, als zu Hause bei seinen Eltern zu sein. Aber der Schnee war so hoch, dass niemand ihn besuchen konnte. "Dieses Weihnachten fühlt sich gar nicht wie Weihnachten an", dachte Jonne traurig.

Plötzlich sah Frau Winter etwas Seltsames. Durch den Schnee zog ein Mann mit einem alten Schlitten. Auf dem Schlitten stand eine Kiste, die geheimnisvoll leuchtete. Der Mann klopfte an Frau Winters Tür.

"Frohe Weihnachten, Frau Winter!" sagte er lächelnd. "Ich bringe Licht für alle, die Weihnachten allein sind." Er öffnete die Kiste, und darin waren bunte, leuchtende Laternen.

„Hier, nehmen Sie eine. Stellen Sie sie ins Fenster. Ihr Licht wird andere trösten."



[KI generiert]



Frau Winter nahm die Laterne und stellte sie vorsichtig ans Fenster. Das warme Licht erfüllte den Raum, und Frau Winter fühlte sich plötzlich nicht mehr so allein.

Zur gleichen Zeit sah Jonne, wie das Licht durch sein Fenster fiel. Er wunderte sich, woher es kam, doch es fühlte sich an wie eine Umarmung. Sein Herz wurde ganz warm, und er lächelte.

Und dann geschah etwas Wunderbares: Immer mehr Menschen in der Stadt sahen das Licht und stellten ebenfalls Laternen in ihre Fenster. Das ganze Dorf leuchtete wie ein Stern. Die Menschen fühlten sich verbunden, auch wenn sie nicht zusammen waren.

Jonne dachte: "Vielleicht bin ich nicht zu Hause, aber ich bin auch nicht ganz allein." Und Frau Winter lächelte: "Das ist das schönste Weihnachten seit Langem."

So leuchteten die Laternen durch die Nacht, und alle spürten: Manchmal braucht es nur ein kleines Licht, um Herzen zu verbinden.





© Anne Seltmann




15.12.2024, 05.21 | (5/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Rudolph










Ich erinnere mich an den kalten Nordpolwinter, als ich noch ein kleines Rentier war. Damals war mein leuchtendes rotes Näschen mehr Fluch als Segen. Die anderen lachten mich aus, nannten mich "Glühbirne" oder "Feuermelder". Ich habe mich oft gefragt, warum ich so anders war. Ich war oft allein, während die anderen Rentiere spielten.

Aber es gab auch schöne Momente: 

-Meine Mutter, die mich tröstete und mir stets sagte, ich sei etwas Besonderes!

-Die Abende, an denen ich träumte, eines Tages dem Weihnachtsmann zu helfen!


Und dann kam dieser magische Tag, an dem der Weihnachtsmann sagte, mein Licht könne seinen Schlitten führen.

Jetzt verstehe ich: Anders zu sein ist ein Geschenk, wenn man es annehmen kann. Meine Kindheit hat mich gelehrt, dass wir alle unseren Platz im Schneesturm des Lebens finden.


© Anne Seltmann





Anmerkung: Das Bild ist real, lediglich die Nase und der Schnee wurd mit Photoshop von mir hinzugefügt




Anne Seltmann 14.12.2024, 16.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Floral Friday Fotos N° 284


N° 284 






Weihnachtssterne und ich – wir haben eine ganz besondere Beziehung. Immer wieder überlege ich mir, ob ich nicht doch mal wieder…

Aber wenn sie dann in meinem Haushalt angekommen sind wie mutige Abenteuerlustige, dann denken die, sie könnten meinen grünen Daumen überleben. Aber seien wir ehrlich: Mein grüner Daumen ist eher ein brauner, trockener Kaktus.

Kaum steht der Weihnachtsstern da, fängt er an zu überlegen, ob er sich nicht gleich freiwillig verabschieden sollte. Gießen? Klar, aber wie oft? Licht? Wie viel ist zu viel? Und warum habe ich das Gefühl, dass mein Weihnachtsstern mich heimlich auslacht, wenn ich ihm gut zurede?

 

Am Ende bleibt meist nur ein einzelnes Blatt als stille Erinnerung an seinen einstigen Glanz. Aber hey, das gehört doch irgendwie zur Tradition, oder?



[engl]


Poinsettias and I – we have a very special relationship. I keep thinking about whether I should…

But when they arrive in my household like brave adventurers, they think they can survive my green thumb. But let's be honest: my green thumb is more of a brown, dry cactus.

As soon as the poinsettia is there, it starts to think about whether it shouldn't just say goodbye voluntarily. Watering? Sure, but how often? Light? How much is too much? And why do I have the feeling that my poinsettia is secretly laughing at me when I talk to it nicely?

In the end, all that's left is a single leaf as a silent reminder of its former glory. But hey, that's part of the tradition, isn't it?



Wolfgangs & Lorettas... 


Nicks...







Anne Seltmann 13.12.2024, 07.55 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ja, auch dieses Blog verwendet Cookies. Hier erfaehrst Du alles zum Datenschutz