Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Poem

Blue Monday N° #15

Sallys...
Smiling Sally






N° #15


15



[engl] 

Hi Sally!
I
'm not sure if the translation is correct for my poem. I try nevertheless
!




With childlike curiosity, I opened all the doors.
On and on, in and out.
One or another, however, were closed forever.
But I was still life in amazement at his heels.



~*~


© Anne Seltmann

_____________________________________


[ger]


Mit kindlicher Neugier öffnete ich alle Türen.
Auf und zu, rein und raus.
Eine oder andere waren jedoch für immer verschlossen.
Aber ich blieb dennoch dem Leben staunend auf den Fersen.


~*~

© Anne Seltmann


Anne Seltmann 29.12.2014, 07.56 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Legende vom Tannenbaum





In der Bergpredigt, wie bei Matthäus zu lesen,
ist auch von Bäumen die Rede gewesen.
Der Heiland hatte gesagt, dass Feigen
nicht reifen könnten auf Distelzweigen,
dass Trauben nicht wüchsen am Dornenhange,
und dass der Baum, der nicht Früchte trage,
zu gar nichts wert erscheine auf Erden,
als abgehau'n und verbrannt zu werden.

Und als er geendet, da ist schon bald
ein Streiten entstanden im nahen Wald.
Die Disteln, welche die Rede gehört,
waren über die Maßen empört
und haben so recht überlegen gesagt:
"Wir haben noch immer den Eseln behagt!"
Die Dornen reckten die scharfen Spitzen
und sagten: "Das lassen wir nicht auf uns sitzen!"
Die gelben, aufgedunsenen Feigen
zeigten ein blasses blasiertes Schweigen,
und die Trauben blähten sich gar nicht schlecht
und knarrten geschwollen: "So ist es recht!"

Nur ein zierlicher Tannenbaum
stand verschüchtert, rührte sich kaum,
horchte nicht auf das Rühmen und Klagen,
hat sich still und bescheiden betragen
und dachte und dachte in einem fort
an des Heilandes richtende Wort'.
Er fühlte sich ganz besonders getroffen;
er hatte kein Recht, auf Gnade zu hoffen;
die erste Art musste ihn zerschlagen;
er wusste nur Tannenzapfen zu tragen;
Früchte hatte er nie gebracht,
das hat ihn niedergeschlagen gemacht.
Als sich nun aber die Sonne versteckt
und tiefes Dunkel die Erde deckt,
und, ermüdet vom Reden und Klagen,
die anderen Bäume im Schlummer lagen,
wollte er nichts von Schlummer wissen,
hat die Wurzeln aus dem Erdreich gerissen,
und unbemerkt in stiller Nacht
hat er sich still auf den Weg gemacht,
um nach dem strengen Heiland zu gehen
und milderes Urteil sich zu erflehen.

Und als er nach mühseligen Stunden
endlich den lang Gesuchten gefunden
und ihm sein Leid recht herzlich geklagt,
da hat der Heiland lächelnd gesagt:
"Wisse, dass seit Beginn der Welt
ein jeglicher Fluch seinen Segen enthält,
und dass in jeglichem Segensspruch
verborgen liegt ein heimlicher Fluch!
Den Feigen brachte nur Fluch mein Segen,
weil sie jetzt sündigen Hochmut hegen;
die Trauben haben mir nicht gedankt,
die haben sich nur mit den Dornen gezankt;
die Disteln ließen sich nicht belehren,
die konnten den Fluch nicht zum Segen kehren;
du aber hast dich besser bedacht!
Du hast aus dem Fluch einen Segen gemacht!
Und dein Bittgang sei nicht umsonst gewagt!
Zwar - was gesagt ist, da bleibt gesagt!
Dein Schicksal ist jetzt nicht mehr zu trennen
vom Abhau'n und im-Ofen-verbrennen;
aber: Ich will dich erheben und ehren,
ich will einen rühmlichen Tod dir bescheren!
Dich soll kein Winterschlaf traurig umschließen!
Ein doppeltes Leben sollst du genießen!
Und auf deinen zierlichen Zweigen
sollen die herrlichsten Früchte sich zeigen,
soll man Lichter und Zierrat schau'n!
Freilich - erst wenn du abgehau'n!
Sei wie ein Held, der für andere leidet,
der in blühender Jugend strahlend verscheidet!
Damit dein Leben, das kurz, doch reiche,
meinem irdischen Wandel gleiche!
Du sollst ein Bote des Friedens sein!
Du sollst glänzen wie ein Heiligenschein!
Den Kindern sollst du Freude verkünden!
Den Sündern wecken aus seinen Sünden!
Gesang und Jubel soll dich umtönen!
Mein liebstes Fest sollst du lieblich verschönen!
So bist du von allen Bäumen hienieden
der gesegnetste! - Zieh hin in Frieden!"


~*~



Friedrich Wilhelm Güll 

(1812-1879)


Anne Seltmann 25.12.2014, 19.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Das scharfe Gold

senf


Im Farben ABC von LePic

war letzt` der Buchstabe S dran

Dort gab ich nicht ohne Kritik

meinen Senf zu dem Bildchen an.

 

Gewinnen konnte man sogar

vom Senf dem scharfen "Gold"

Ich hinterließ `nen Kommentar

und das Glück war mir gar hold

 

 

Oh Jubel, oh wie freue ich mich so sehr

Der edle Senf ist nun mein Gewinn

Nun steht er dort verlockend so vor mir

Und ich weiß wo ich gleich bin 


 

©Anne Seltmann

Anne Seltmann 27.10.2012, 17.26 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Blätterfall



one last dance




Der Herbstwald raschelt um mich her.
Ein unabsehbar Blättermeer
Entperlt dem Netz der Zweige.
Du aber, dessen schweres Herz
Mitklagen will den großen Schmerz:
Sei stark, sei stark und schweige!
Du lerne lächeln, wenn das Laub
Dem leichteren Wind ein leichter Raub
Hinabschwankt und verschwindet.
Du weißt, dass just Vergänglichkeit
Das Schwert, womit der Geist der Zeit
Sich selber überwindet.

~*~

Christian Morgenstern
(1871 - 1914)


 

Anne Seltmann 24.10.2012, 12.25 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Manchmal




Manchmal muß man das Leben wagen
das heißt auch in jedem Moment zu sterben,
aber auch wieder neu geboren werden
Manchmal muß man auch durch große Etappen im Leben gehen, 
um etwas anderem Platz zu machen.

~*~

© Anne Seltmann




Für Uta

 

Anne Seltmann 12.07.2011, 07.13 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Was mich bewegt



Man muss den Dingen
die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann,
alles ist ausgetragen -
und dann geboren...

Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst
dass dahinter kein Sommer kommen könnte.

Er kommt...!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind,
als ob die Ewigkeit vor Ihnen läge,
so sorglos, still und weit.

Man muß Geduld haben
gegen das Ungelöste im Herzen
und versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben,
wie veschlossene Stuben
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.



Rainer Maria Rilke

Anne Seltmann 03.07.2011, 10.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mohnblumen

soon








Mit roten Feldmohnblumen
Hatt’ ich dein Haar geschmückt,
Die roten Blumenblätter
Die sind nun alle zerdrückt.

Du bist zu mir gekommen
Beim Abendsonnenschein,
Und als die Nacht hereinbrach,
Da ließest du mich allein.

Ich höre die Stille rauschen
Und sehe die Dunkelheit sprühn,
Vor meinen träumenden Augen
Purpurne Mohnblumen blühn.

~*~

Hermann Löns


 

Anne Seltmann 06.06.2011, 19.51 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Hach, das wird ein Gaumenschmaus










  In einem Bächlein helle,
Da schoß in froher Eil
Die launische Forelle
Vorüber wie ein Pfeil.

Ich stand an dem Gestade
Und sah in süßer Ruh
Des muntern Fischleins Bade
Im klaren Bächlein zu.

Ein Fischer mit der Rute
Wohl an dem Ufer stand,
Und sah's mit kaltem Blute,
Wie sich das Fischlein wand.

So lang dem Wasser Helle,
So dacht ich, nicht gebricht,
So fängt er die Forelle
Mit seiner Angel nicht.


Doch endlich ward dem Diebe
Die Zeit zu lang. Er macht
Das Bächlein tückisch trübe,
Und eh ich es gedacht,

So zuckte seine Rute,
Das Fischlein zappelt dran,
Und ich mit regem Blute
Sah die Betrogene an.

Die ihr am goldenen Quelle
Der sicheren Jugend weilt,
Denkt doch an die Forelle,
Seht ihr Gefahr, so eilt!

Meist fehlt ihr nur aus Mangel
Der Klugheit, Mädchen, seht
Verführer mit der Angel!
Sonst blutet ihr zu spät!


~*~


Christian Friedrich Daniel Schubart

1739-1791



Anne Seltmann 04.06.2011, 07.44 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wenn...


 meine
Bilder zeigen könnten,
was ich fühle,
welche Stürme
sich in meinem
Inneren regen
und gegeneinander
ankämpfen.

Wenn meine Bilder
beweisen könnten,
wie sehr ich begehre,
verzweifelt liebe und
hoffe.

Wenn nur meine Bilder
irgend etwas bewirken
würden,
dann gäbe es keinen
Grund mehr zu schweigen

~*~


(nach ausgiebiger Recherche von unbekannt)


Anne Seltmann 27.05.2011, 08.26 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Der Mensch




Ein Kind sucht Kindern oft den Apfel abzustreiten,
weil schon die Kinder Menschen sind:
Auch der erwachsne Mensch ficht oft um Kleinigkeiten,
ist trostlos im Verlust, und prahlt, wann er gewinnt.
Warum? Der Mensch bleibt noch ein Kind.




~*~

Friedrich von Hagedorn

(1708-1754)

 

Anne Seltmann 02.03.2011, 09.43 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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