Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Poem

Abendrot


 




Im
purpurroten
Kleid
vollführt
die Sonne
ihren
letzten
Abendtanz
Schläft ein
im Nebelbett
und der Himmel
legt sein
tiefblaues
Samt Tuch
darüber

~*~

@ Anne Seltmann

Anne Seltmann 25.07.2010, 10.37 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich möchte einmal ein Buch schreiben...

Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen.


...ein kleines, frohes Buch ...

das ich aber nur denen geben möchte, die es lieb haben würden und die mit ihm froh sein könnten ...

ein kleines, kleines Buch, in dem nur stünde: wie schön der Sonnenschein über dem Garten draußen am See, mit den blühenden Rosen ... und wie schön das Lied der Vögel in den schattigen Baumwipfeln und wie schön der blaue Himmel über dem allem und seine weißen Wolken ...

denn ich bin ja selber nur ein Stückchen Garten, Wald und See ... über dem die Sonne flimmert, über dem die Vögel singen, über dem die Wolken ziehn ...


Sie müßten es dann aber um sich haben wollen, wie man Kinder um sich hat ... die ganz still in einer Ecke sitzen und sich kaum rühren ...

Man kann nicht immer mit ihnen spielen ...

aber man weiß, daß sie aus ihrem Ofenwinkel herüber horchen, mit leuchtenden Augen, und mitdenken und mitfühlen bei allem, was man tut, voll neugieriger Heimlichkeit ... still und lieb und traulich ...

So müßten sie es um sich haben wollen!


Anne Seltmann 03.02.2010, 18.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Beim Aufgang der Sonne








Beim Aufgang der Sonne
und bei ihrem Untergang
erinnern wir uns an sie


Beim Wehen des Windes
und in der Kälte des Winters
erinnern wir uns an sie


Beim Öffnen der Knospen
und in der Wärme des Sommers-
erinnern wir uns an sie


Beim Rauschen der Blätter
und in der Schönheit des Herbstes
erinnern wir uns an sie


Zu Beginn des Jahres
und wenn es zu Ende geht,
erinnern wir uns an sie


Wenn wir müde sind
und Kraft brauchen,
erinnern wir uns an sie


Wenn wir verloren sind
und krank in unserem Herzen,
erinnern wir uns an sie


Wenn wir Freude erleben,
die wir so gern teilen würden,
erinnern wir uns an sie


So lange wir leben
werden sie auch leben,
denn sie sind nun ein Teil von uns,
wenn wir uns an sie erinnern.


~*~


jüdisches Gebet


 

Anne Seltmann 02.02.2010, 21.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Herbst









-->

dicke nebelfelder

geheimnisvoll wirkt die welt,

die letzten goldenen blätter

sind das tor zum november



 ~*~

© Anne Seltmann


 

Anne Seltmann 23.10.2009, 20.10 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Du wacher Wald







Du wacher Wald, inmitten wehen Wintern

hast du ein Frühlingsfühlen dir erkühnt,

und leise lässest du dein Silber sintern,

damit ich seh, wie deine Sehnsucht grünt.

Und wie mich weiter deine Wege führen,

erkenn ich kein Wohin und kein Woher

und weiß: vor deinen Tiefen waren Türen-

und sind nicht mehr.


~*~

Rainer Maria Rilke

 

Anne Seltmann 16.02.2008, 20.36 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wahnsinn






Ich bin verrückt vor Liebe
meine Leidenschaft ist Wahnsinn
Die Achtung vor unserer
nahen Begegnung
überwältigt und begeistert mich
Ich verlebe meine Tage
meine Nächte
wie auf Wolken-
denn du bist bei mir

~*~


© Anne Seltmann

2 o o 2





Wenn ich meine alten Liebes-Gedichte herauskrame
( sie gelten meinem besten Ehemann von allen)
und sie lese, haben sie an Gültigkeit nicht verloren.
 

Anne Seltmann 04.05.2007, 16.34 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Winter





Wenn die Vögel

südwärts ziehen

höre ich Trennungslieder

Der Winter hält Einzug


~*~

© Anne Seltmann




 

Anne Seltmann 13.12.2006, 07.24 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Sonnenkinder





Die Sonne ihre Kinder zählt,

neunundneunzig doch eines fehlt.

Oh Himmel, das kann nicht sein,

ich zähle jetzt in zweier Reihen.

Zwei, vier, sechs, acht, zehn,

ja so wird es gehen,

dass ich mich nicht verzähle

und mir keines fehle.

Als sie zum Ende kam,

fing sie fürchterlich zu weinen an.

Vielleicht hat` s sich nur versteckt

und gar Schlimmes ausgeheckt.

Mit einem mal auf leisen Sohlen,

kam das letzte Kind verstohlen

von der Erde angeschwebt,

das Gesicht noch sehr betrübt.

"Mutter ", sprach es da geschwind,

" auf der Erde weint so manches Kind".

"Sie werden getreten und geschlagen

und ich wollt `dich nun fragen

wie kann es für sie besser werden,

mit dieser Qual auf Erden?

"Du sendest jedem Kind ein Licht,

damit ein neuer Tag anbricht.

Damit es tanzen kann im Wind 

und wieder lachen kann wie ein Kind!"

 

 ~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 04.11.2006, 23.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Es ist soweit!




Das Anthologie Buch mit den besten Ergebnissen aus dem Gedichte Wettbewerb 2006 erscheint nun unter dem Titel

Ausgewählte Werke IX

Ich bin als Autorin ausgewählter Werke der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte darin vertreten. Darüber schrieb ich
hier schon einmal
Es hat allerdings einen stolzen Preis von 66,- € wobei ich es für den Vorzugspreis von 45,50 € kaufen könnte.

Spenden werden gerne entgegen genommen

Anne Seltmann 31.10.2006, 14.03 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Herbstreise






Wir reisen auf dem Blätterschiff
Komm steige mit mir ein
Wir fahren gemeinsam
in den goldenen Herbst hinein



Lass uns schweben und
atmen die goldrote Pracht
Ein herbstliches Moosbett
ist nur für uns gemacht


Wir nehmen uns an die Hand
halten uns fest die ganze Zeit
Ich will es gemeinsam erleben
sieh nur die Farben, halte dich bereit



Es ist die schönste Jahreszeit
in farbenprächtiger Harmonie
Sie geht und wir mit ihr voran
Der Herbst singt seine Melodie

 ~*~


© Anne Seltmann

 

Anne Seltmann 27.10.2006, 07.46 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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